Eine Family-Tour zur Geschichte rund um die Ringstrasse in Wien

Brigitte und ich machten mit unserer Nichte und ihrem Partner eine Sonntagstour in die Geschichte des Habsburgerreichs.

Denkmal Maria Theresia zwischen Naturhistorischen und Kunsthistorischen Museum. Zur Enthüllung des Denkmals am 171. Geburtstag der Kaiserin fand am 13. Mai 1888 ein großer Festakt statt. Foto ©️ J.E.

Mit dem Sockel bedeckt das Denkmal eine Fläche von 632 m² und ist 19,36 m hoch, obenauf die Sitzfigur der Kaiserin mit 6 m Höhe. Basis und Kettenständer bestehen aus Mauthausener Granitaus Enghagen in Oberösterreich, Postament und Sockel aus braunem Hornblende-Granit aus Petersburg-Jeschitz bei Pilsen in Böhmen, die Säulen aus Serpentinit aus Wiesen bei Sterzing in Südtirol.1

Bei Franz Joseph I. zu dem es auch einen Bezug zu Braunau am Inn2 gibt, beschäftigten wir uns mit den Kriegen der Habsburger. Hier in einem Bericht zum 2. Rundgang die Kriegsliste der Habsburger.

Bei Joseph II. kam auch die Josephinische Zentralverwaltung zur Sprache. Die Vereinigten Hofstellen mit ihren 13 Abteilungen standen an der Spitze des Verwaltungssystems. Geleitet wurde jede dieser Abteilungen von einem Hofrat – dieser Titel wird als einziger der Monarchie noch heute in Österreich verliehen. 3

Das Monumentaldenkmal für den ersten österreichischen Kaiser Franz I. und letzten des Heiligen Römischen Reiches (Kaiser Franz II.) wurde auf Veranlassung von Kaiser Ferdinand I. geschaffen.4 Foto ©️ J.E.

Die vier das Denkmal umgebenden Kolossalstatuen symbolisieren Glauben, Stärke, Frieden und Gerechtigkeit. Der Kaiser ist in antiker Gewandung dargestellt. Auf den Seitenfronten des achtkantigen Pfeilers befinden sich Reliefs, die Tätigkeit des Volks darstellend (Handel und Gewerbe, Berg- und Hüttenbau, Ackerbau und Viehzucht, Wissenschaft, Kunst und Heldentum). Die Aufschrift „Amorem meum populis meis” (“Meine Liebe meinen Völkern”) ist dem Testament des Herrschers entnommen. 5

Eine Frage tauchte zur Zuckerbäckerstiege auf. Im Orf-Artikel “Anekdoten zur Hofburg“ heisst es

Über die “Zuckerbäckerstiege” ins Nachtleben

Für ihren Gatten Franz Stephan von Lothringen und ihren Sohn Kaiser Joseph II. war die Zuckerbäckerstiege von pikanter Bedeutung. Den Namen hatte die Stiege von der an dieser Stelle beheimateten Hofzuckerbäckerei erhalten. 

“Dadurch konnte das Haus inkognito verlassen werden, und das wird sowohl Franz Stephan als auch Joseph II. nachgesagt. Sie wollten in das Wiener Nachtleben eintauchen”, erklärt Buchautor Kastner.

wien@orf.6
Der weitere Weg unserer Tour führte uns zum Desserteurdenkmal. Foto ©️ J.E.

Die nationalsozialistische Militärjustiz verhängte während des Zweiten Weltkrieges mehr als 30.000 Todesurteile: gegen Soldaten, Kriegsgefangene und ZivilistInnen, insbesondere aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten in ganz Europa. Die meisten Todesurteile ergingen gegen Deserteure und »Wehrkraftzersetzer«. Viele tausend weitere Soldaten starben nach kriegsgerichtlichen Urteilen in sogenannten Bewährungseinheiten an der Front.7
Auf den Stufen des Denkmals diskutierten die Architektur des Denkmals und wie man Besucher:innen akktiviert diecStufen empor zu steigen, damit sie die Inschrift sehen können.

Im Volksgarten ein kleines Denkmal zum Ersten Wiener Demokratischen Frauenverein – Foto ©️ J.E.

Am 28. August gründete Karoline von Perin-Gradenstein (1808 bis 1888) den “Ersten Wiener Demokratischen Frauenverein”. Dieser setzte sich in seinen Statuten dezidiert für die Gleichberechtigung der Frauen und den Zugang zur Bildung ein. Gleichermaßen ist in den Statuten Hilfe für die Opfer der Revolution und die Unterstützung, Förderung und Verteidigung der demokratischen Bewegung festgeschrieben. Die vom Verein organisierten Zusammenkünfte im Volksgarten wurden von Männern gestört. Mehr zur Revolution von 1848 auf unserem Blog.

Im Volksgarten ging es weiter zum Denkmal von “Kaiserin Elisabeth“. Foto ©️ J.E.

Die Kaiserin raucht, hungert, treibt exzessiv Sport, lässt sich tätowieren, flüchtet sich immer wieder auf lange Reisen: Elisabeth von Österreich, genannt Sisi, verachtet die Etikette und unterstützt Ungarns Nationalisten in ihrem Kampf um Unabhängigkeit.8

Beim Burgtheater erinnern wir uns an die 20.000 Arbeiter:innen, die im Advent 1869 hier für das Recht auf Gründung von Gewerkschaften gekämpft haben und dafür vom Habsburgerregime mit einem Hochverratsprozess bestraft wurden.


Quellenverzeichnis

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