Geschichte der Arbeiter:innenbewegung am Zentralfriedhof

Samstag Nachmittag bei Sonnenschein, ideale Voraussetzungen in die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung einzutauchen. Diemal mit der jüngsten Teilnehmerin überhaupt. Danke an die Eltern und Großeltern.

Beim Gehen von Denkmal , zu Gedenktafel und beim Innehalten vor Gräbern,
beim Nachdenken über Lebensschicksale und Todesarten,
über die Grausamkeiten der Täter, über die Schmerzen und das Leid der Opfer
wird der Zentralfriedhof für mich ein Höllenschlund und ein Ort der Erkenntnis zugleich.
In mir wächst eine Gewissheit, dass die Kräfte jener Menschen die Widerstand gegen Autokraten, Monarchen, Austrofaschisten und die Nazidiktatur leisteten weiter wachsen wird in uns, wenn wir an sie gedenken und ihre Geschichten weiter tragen.1


Zu den Stationen des Rundgangs

Internationaler Frauentag 2024

Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.1


Ein frauenpolitischer Rundgang des VÖGB mit Kolleg:innen von Jugend am Werk

Die Gruppe am Johanna Dohnal – Platz

Emilie Flöge erlernte die Schneiderei. Mit ihren beiden Schwestern Helene und Pauline betrieb sie zunächst in der Neubaugasse einen Modesalon. 1904 übersiedelte die Werkstätte in die Casa piccola (Mariahilfer Strasse), in der die Schwestern am 1. Juli den Modesalon “Schwestern Flöge” eröffneten.
Sie war eine Vertreterin der Reformmode. Diese Mode zeichnete sich durch eine radikale Verweigerung des bis dahin obligatorischen Korsetttragens, also des engen Schnürens der Taille, aus. Eine “Befreiung” der Frauen aus den “gesellschaftlichen Einengungen”.

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Lesung der lange Schatten des Faschismus

Die 90. Wiederkehr der Ereignisse des Februar 1934 war für uns der Ausgangspunkt für unsere Überlegungen für eine Lesung. Ein Interview mit einem befreundeten General am Wörthersee von G.E.R. Gedye, englischer Journalist und Berichterstatter vom “Daily Telegraph” in seinem Buch “Gefallene Bastionen” hat uns motiviert mit den Errungenschaften des Roten Wien zu beginnen.

„Eines Tages werden wir mit der Geschichte in Wien ein Ende machen, so oder so. Parkettböden und Duschbäder für Arbeiter, na freilich — warum nicht gleich Perserteppiche im Schweinestall und die Sau mit Kaviar füttern?“

Mehr Informationen zum Abend und die Videos der Lesung gibt es hier …

Rote Spuren Brunch – Demokratie versus Autokratie

Nach einem Brunch und einer Kennenlernrunde starteten wir in eine Einzelarbeit. Maxa und ich sammelten Zitate zum Thema Demokratie, die uns zum Einstieg in die Diskussion mit der Frage “Was ist Demokratie” dienten.

“Diktaturen sind Einbahnstraßen. In Demokratien herrscht Gegenverkehr.”
Alberto Moravia, Schriftsteller (1907-1990)
“Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.”
Voltaire, Schriftsteller und Philosoph (1694-1778)
“Wenn einer steuert, und ein anderer bremst, und trotzdem kein Unfall passiert.”
Wolfram Weidner, Journalist (geb. 1925)
“Unter Demokratie verstehe ich, dass sie dem Schwächsten die gleichen Chancen einräumt wie dem Starken.”
Mahatma Gandhi, Politiker und Philosoph (1869-1948)
“Es ist eine ewige Erfahrung, dass jeder Mensch, der Macht in Händen hat, geneigt ist, sie zu missbrauchen. Er geht so weit, bis er Schranken findet.”
Montesquieu, Staatsphilosoph (1689-1755)
“Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.”
Rosa Luxemburg, Politikern (1871-1919)
“Mir ist die gefährliche Freiheit lieber als eine ruhige Knechtschaft.”
Jean-Jacques Rousseau, Staatsphilosoph (1712-1778)
Demokratie: die Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk.
Abraham Lincoln
Wahlen allein machen noch keine Demokratie.
Barack Obama
Die Teilnehmer:innen hatten die Aufgabe jene Zitate auszuwaählen, die aus ihrer Sicht die Demokratie am besten beschreiben und sich dafür Begründungen zu überlegen
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Ein Spaziergang durch den Zentralfriedhof

Seit langem wieder eine Tour im Schnee. Trotz der winterlichen Bedingungen konnten wir pünktlich um 13:00 Uhr unsere Tour zu den Gedenkstätten der Arbeiter:innenbewegung starten. Zügig erreichten wir das Denkmal zur Erinnerung an die Bürgerliche Revolution 1848.
Nach Auflassung der Kommunalfriedhöfe 1888 wurden die Gebeine von 23 Gefallenen am 6. September 1888 exhumiert und samt Denkmal auf den Zentralfriedhof überführt.1 Die Liste der Opfer findet man unter dem Link bei der Fußnote unter den Quellenangaben.

Wiener Zeitung am 16. März 18482

Informationen zu 1848

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Besuch des Bezirksmuseum Leopoldstadt

Wir planen einen Spaziergang durch die Leopoldstadt. Unsere geschichtliche Blickrichtung ist die unserer Vorfahren oder wie Hans Hautmann und Rudolf Kropf sagen würden “welche sozialökonomischen Ursprünge” haben die Leopoldstadt geprägt.
Der erste Schritt der Vorbereitungen führte uns in das Bezirksmuseum Leopoldstadt.

Bild im Bezirksmuseum Leopoldstadt

Karin, Phillip, Brigitte, Ingrid, Eva, Christian und Werner besichtigten die einzelnen Abteilungen des Museum inclusive der Sonderausstellung zur Weltausstellung von 1873. Wir wurden sehr nett empfangen und mit wichtigen Informationen versorgt.
Anschliessend erörterten wir unsere Eindrücke und wie bei einem Brainstorming machten wir eine Sammlung von möglichen Stationen eines Rundgangs. Dann machten wir eine Grobplanung eines Besichtigungsweges.

Als nächsten Schritt werden wir die Route abgehen und weitere Informationen sammeln. Nächster Treffpunkt ist am Sonntag, den 10. Dezember 2023 um 11:00 bei der Aida am Praterstern.

Die Brigittenau im Brennpunkt gesellschaftlicher Veränderungen

Samstag mittags im November vor der Volkshochschule in Brigittenau, ein kalter Wind pfeifft erstmals in diesem Herbst durch die Gassen. Trotzdem geht es mit 10 interessierten Teilnehmer:innen nach der Einleitung per BIM zum Hochstädtplatz.

Peter blickt auf die Überreste des Globusverlags, wo er vor 52 Jahren und 81 Tagen eine Lehre als Schriftsetzer begonnen hat.

Der Globus-Verlag war von 1945 bis 1993 der Parteiverlag der KPÖ, die auch hier ihren Sitz hatte. Nach der Restituierung des „arisierten“ Druckereigebäudes an den Steyrerrmühl-Konzern, errichtete die KPÖ in den Jahren 1954 bis 1956 durch vier nahestehende ArchitektInnen ein gemeinsames Projekt von vier damals topmodernen Gebäuden. Und zwar den achtstöckigen Verwaltungsbau (Wilhelm Schütte), das dahinter gelegene Druckereigebäude mit einem bogenförmigen Shed-Dach (Fritz Weber), einen dreistöckigen Trakt für die Zeitungsrotation (Karl Franz Eder) und Margarete Schütte-Lihotzky (eine der ersten Architektinnen) plante den vierstöckigen Personaltrakt inkl. eines großzügigen Festsaals, der 2 Stockwerke hoch war.

Die Gruppe beim ehemaligen Globusgebäude
Weiter im Rundgang

Politische Verfolgung in den 1930 Jahren

Aus den Akten des Bezirksgerichtes Mattersburg

Zu Dritt reisen wir aus Wien mit der ÖBB über Wiener Neustadt nach Mattersburg. In Mattersburg-Nord machen wir uns auf den Weg zum Geschichtehaus. Dort erwarten uns bereits Georg und Sissi Luif.

Dort erwartet uns Kaffee und Croissants sowie eine spannende Einleitung zum Geschichtehaus in Mattersburg von Georg Luif. In einer Führung durch das Haus wird uns die Konzeption des Haus erklärt und gezeigt.

Sissi macht dann die Einleitung zur Ausstellung

Bevor wir aber zur Ausstellung kommen, bekommen wir von ihr noch Texte zum Lesen. Diese Texte behandeln einzelne inhaltliche Etappen der Ausstellung. Wir werden aufgefordert unsere Interprätation der Texte bei den zutreffenden Stationen einzubringen.

Zur Ausstellung

SOKO-Habsburg tagte wieder

Die dunklen Seiten der Habsburger – und haben sie Verbrechen gegen die Menschenrechte begangen? Fragen, die uns auch unter Berücksichtigung des historischen Kontext beschäftigen. Die Souvenirgeschäfte gehen über vom glorifizierten Kitsch und Kram der Habsburger, die millionenfach Menschen in Kriegen opferten und die diejenigen hängten, köpften und vertrieben, die die kaiserliche Ausbeutung und Tyrannei in Frage stellten. Wir starteten unseren Rundgang beim Denkmal von Maria Theresia.

Dezember 1744. Maria Theresia erlässt, kurz vor der Geburt ihres 7. Kindes, einen Befehl, der wie ein Donner im Habsburgerreich einschlägt und in ganz Europa seinen Widerhall findet. Alle Prager Juden sollen die Stadt verlassen. Es ist die letzte große Vertreibung der Juden im Alten Europa vor dem Holocaust. Ein Countdown beginnt, ein Kampf, indem sich halb Europa für die jüdischen Stadtbewohner Prags einsetzt. Doch die zur Mutter ihrer Völker hochstilisierte Habsburgerin bleibt gnadenlos. – Universum History zu sehen im ORF ging dieser Tragödie nach. Einige TN-Innen aus der Gruppe hatten diesen Beitrag gesehen.

Die TN-Innen beim Denkmal von Joseph II.
Die Habsburger und ihre Untertanen