Widerstand und Revolution und die Regenbogenparade

Idealer könnte ein Zeitpunkt für unseren Rundgang nicht sein. Die Homosexuellen-Initiative (HOSI) Wien setzte mit dem Motto Pride is a demonstration ein „wichtiges Zeichen lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Lebens“. Wir trafen uns um 13:00 bei der Nationalbibliothek zum Rundgang.

Zu unseren Stationen:

Wir passten die Stationen und Inhalte der heutigen Demonstration an. Am Heldenplatz erinnerten wir uns der ersten Auseinandersetzung der Schuhmacher am beginnenden 18. Jhdt. mit ihren Meistern und der brutalen Represalien der Habsburger bis zu Todesstrafen durch den Strang.
Im Volksgarten wird gerade das zu klein geratene Denkmal an den ersten demokratischen Wiener Frauenverein renoviert. Die Revolutionszeit von 1848 brachte weitere demokratische Errungenschaften wie Arbeiterbildungsverein, Bauernbefreiung, Versammlungsfreiheiten, Pressefreiheit hervor, bevor sie in den Oktobertagen dieses Jahres blutig von der kaiserlichen Armee „niedergeschossen“ wurden.

Informationen zu 1848

Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien am Ballhausplatz, auch “Deserteursdenkmal” genannt, wurde am 24. Oktober 2014 der Öffentlichkeit präsentiert. Es erinnert an Deserteure und andere Verfolgte der NS-Militärgerichtsbarkeit.

1918 wurde Otto Glöckel Mitglied des neu eingesetzten Staatsrats und am 6. Jänner 1918 Unterstaatssekretär für Inneres; in dieser Funktion war er vor allem für die Durchführung der ersten Nationalratswahlen verantwortlich. 

Gedenktafel Leon Zelman
1940 wurde er als Kind mit seiner Familie in das Ghetto Łódź deportiert, wo er seine Eltern verlor. 1944 wurden er und sein Bruder in das KZ Auschwitz überstellt, wo er auch seinen Bruder verlor. Er selbst wurde in das KZ Ebensee, ein Außenlager des KZ Mauthausen, überstellt, wo er am 6. Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde. Wegen seiner Abmagerung in den KZs verbrachte er längere Zeit in verschiedenen Krankenhäusern.

Denkmal der Republik
Das Denkmal der Republik (an der Wiener Ringstraße, nahe dem Parlament) wurde am zehnten Jahrestag der Gründung der Ersten Republik, am 12. November 1928, enthüllt. Das Denkmal auf einem dreistufigen Podest zeigt vor dem Hintergrund eines von drei Vierkantpfeilern getragenen Architravs die Porträtbüsten von drei führenden österreichischen Sozialdemokraten (von links nach rechts): Jakob Reumann (1853–1925, Wiener Bürgermeister von 1919 bis 1923), Victor Adler (1852–1918, „Gründungsvater“ der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, zuletzt Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten) und Ferdinand Hanusch (1866–1923, Staatssekretär für Soziale Fürsorge von 1918 bis 1920). Die Büsten wurden von den Bildhauern Franz Seifert, Anton Hanak und Carl Wollek geschaffen.

Das Blutbad am 15. Juli 1927
Halb Wien war auf den Beinen. Einige Arbeitergruppen zogen auf die Ringstrasse – sie waren unbewaffnet. Eine Truppe berittene Polizei versuchte die Gruppe vom Ring abzudrängen. Im darauffolgenden Konflikt wehrten sich die Massen und eine Gruppe Polizisten flüchtete in den Justizpalast. Die Schutzbündler konnten die Massen nicht beruhigen. Ausbruch des Brandes im Justizpalast. Die eingeschlossenen Polizisten wurden durch Schutzbündler befreit.
Während der Löscharbeiten eröffneten Polizisten vor dem Justizpalast mit einer Gewehrsalve das Feuer in die dicht gestauten Massen. Mehr als 90 Menschen mussten ihr Leben lassen. (Eine Zusammenfassung  aus  Julius Deutsch, Geschichte der österr. Gewerkschaftsbewegung 2. Band, Wien 1932, Wiener Volksbuchhandlung, Seite 266, 267)

Grete Rehor – die „schwarze Kommunistin“ 
104 Sozialgesetze und -verordnungen tragen ihre Handschrift. Vom Arbeitsmarktförderungsgesetz, das heute noch die Grundlage für aktive Arbeitsmarktpolitik ist, über das Hausbesorgergesetz, das sie gegen den Widerstand der Opposition und von Parteifreunden durchsetzte, bis zur Novellierung des Mutterschutzgesetzes.  Ein weiterer Artikel zu Grete Rehor.

Artikeln zum 12. Februar 1934

Ein Ausschnitt ihres Lebens von Marie Jahoda als Mitglied der Revolutionären Sozialisten und Widerstandskämpferin in Österreich. 

“Ich sprach mit Leidenschaft gegen das bestehende elitäre System”

Dieses Zitat stammt aus einer Rede beim Maiaufmarsch 1926 als Vorsitzende der Sozialistischen Mittelschüler Wiens.

Für unseren Rundgang Widerstand und Revolution in Wien hat unser Vorstandsmitglied Elisabeth Luif einen kritischen Blick auf die Geschehnisse in der UNI-Wien geworfen.

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