Über drei grasbewachsene Felder verteilt, liegen die Schachtgräber der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Unter kleinen, kaum einen halben Meter großen Betongrabsteinen, die in Gruppen über die gepflegte Wiese verteilt sind, befinden sich ihre sterblichen Überreste. Flechten haben sich vereinzelt an der rauen Oberfläche der Steine festgesetzt. Die Inschriften sind teils verblast, geben aber noch immer Lebensgeschichten preis. Markant sind die Todesdaten, teilweise mit dem Zusatz “justifiziert” oder “hingerichtet”. Hier liegen die Widerstandskämpfer, die zwischen 1942 und 1945 im Wiener Landesgericht den Tod durch das Fallbeil fanden.
Christine Esterbauer in der Wiener Zeitung am 24. August 2021
Zwanzig Teilnehmer*innen der Gewerkschaftsschule Wien haben sich über die Schicksale der Widerstandskämpfer*innen informiert. Die Gruppe 40 ist nicht nur die letzte Ruhestätte der Kommunist*innen, Sozialist*innen und Christen, die aus Überzeugung Widerstand gegen das Nazi-Regime leisteten, sondern auch Zentrum des Gedenkens.
Hier wird auch an die unzähligen Opfer der KZs in Ausschwitz, Brandenburg, Buchenwald, Dachau, Flossenburg, Fürstenberg, Hartheim, Mauthausen und Ravensbrück erinnert. Aschekapseln der Verstorbenen liegen hier begraben und stehen symbolisch für alle in KZ Ermordete. Die Körper von 50 Häftlinge des KZ-Außenlagers Hinterbrühl wurden ebenfalls in der Gruppe 40 beigesetzt. Noch in der Osternacht 1945 wurden sie mit Benzininjektionen getötet.
Auf demselben Areal wurden 2002 auch 60 Urnen der Opfer der NS-Kindereuthanasie bestattet. Die Kinder und Jugendlichen fanden als “lebensunwertes Leben” am Spiegelgrund ihren Tod. Einige ihrer sterblichen Überreste wurden noch in der Nachkriegszeit für Forschungszwecke verwendet. Ihre Namen – auf acht waagrecht liegenden Steinplatten eingraviert – erinnern an ihr Schicksal.
Links über weitere Informationen zur Gruppe 40
- Auf den Spuren der Gruppe 40 – Ein Bericht in der Wiener Zeitung
- Die Schachtgräber der Gruppe 40
- Hingerichtet im Kampf für Freiheit und Demokratie
- Opfer oder Täter?
- Käthe Sasso hat sich jahrelang für die Erhaltung und Würdigung der Gräber der Gruppe 40 eingesetzt. – Online Ausgabe des Standard am 5.11.2013
- Informationen zu einzelnen Gräbern und Personen
- Gruppe 40 – “Mein Kopf wird euch auch nicht retten” – Informationen zum Buch
- Gedenktafeln an ehemalige Konzentrationslager
- Hadersdorf
- Gedenkstätte Spiegelgrund
Hat uns per Mail erreicht:
„ Danke für die vielen Informationen zu diesem Thema das mich sehr beschäftigt,da wir es nicht zulassen dürfen das es in Vergessenheit gerät, gerade unsere Gesellschaft und Generation steht hier in Verantwortung der den Focus hierzu zu Öffnen und Ihnen aufzuzeigen wie wachsam wir sein müssen das es es dazu niemals mehr kommen darf um gleich den Anfängen zu Wehren“
Hat uns per Mail erreicht
Herzlichen Dank für den Rundgang mit den Teilnehmer: innen und euer Engagement in der Gewerkschaftsschule!