Internationaler Frauentag 2024

Man muss nur den Mut haben, alles auf die Spitze zu treiben. Wer ausweicht, weicht sich selbst aus, und wer sich selbst ausweicht, der findet sich nicht.1


Ein frauenpolitischer Rundgang des VÖGB mit Kolleg:innen von Jugend am Werk

Die Gruppe am Johanna Dohnal – Platz

Emilie Flöge erlernte die Schneiderei. Mit ihren beiden Schwestern Helene und Pauline betrieb sie zunächst in der Neubaugasse einen Modesalon. 1904 übersiedelte die Werkstätte in die Casa piccola (Mariahilfer Strasse), in der die Schwestern am 1. Juli den Modesalon “Schwestern Flöge” eröffneten.
Sie war eine Vertreterin der Reformmode. Diese Mode zeichnete sich durch eine radikale Verweigerung des bis dahin obligatorischen Korsetttragens, also des engen Schnürens der Taille, aus. Eine “Befreiung” der Frauen aus den “gesellschaftlichen Einengungen”.

Stationen waren dabei der Platz der Menschenrechte, wo besonders an Olymp de Gouges und ihrer Deklaration „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ erinnert wurde, wie auch der Johanna-Dohnal-Platz. Bruno Kreisky beschrieb Johanna anlässlich ihres 50. Geburtstages mit den Worten: „Erwecken, beunruhigen, verärgern“. Das trifft auf Johanna Dohnal tatsächlich zu. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass z.b. die ersten Frauenhäuser entstanden, sie mit Gewerkschaftsfrauen für Arbeitszeitverkürzung, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und vieles, vieles mehr kämpfte.

Die Gleichstellung der Frau
„Emanze wird oft als Schimpfwort gebraucht. Es leitet sich von dem Begriff „Emanzipation“ ab. Emanzipation heißt die Beseitigung von Abhängigkeit. Das war und ist das Ziel der sozialistischen Arbeiterbewegung. Insofern hat das manchmal so in Verruf gekommene Wort überhaupt nichts mit der Frauenfrage zu tun.“ 2

Die Kälte machte eine Pause notwendig. Im TOP-Kino wurden wir toll mit wärmenden Getränken versorgt.

Maria Theresias Brutalität im Umgang mit Frauen in Notsituationen

„Die Pflicht der Frauen ist die Ergebenheit vor Gott und den Menschen“

 Schwarzbuch der Habsburger, Leidinger/Moritz/Schippler, Deuticke 2003, 2. Auflage, Seite 129

Die Bestrafung des Schwangerschaftsabbruch geht in Österreich auf die Constitutio Criminalis Theresiana von 1768 zurück; nach dieser ist die vorsätzliche Abtreibung einer Mannes- oder Weibsperson im Artikel 88 als ein Verbrechen anzusehen, welches den Totschlag gleichzuachten und mit dem Tode zu bestrafen sei; es erfolgt die ausdrückliche Anordnung der Hinrichtung mit dem Schwert.3

Die Teilnehmer:innen im Grete Rehor – Park

“Es ist wichtig und richtig, wenn Frauen auch in höchste Positionen vordringen. Dies entspricht nicht nur der Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur, sondern auch der Wählerstruktur.”

Dies sagte Grete Rehor an ihrem ersten Amtstag als Sozialministerin (1966-1970) zur Neuen illustrierten Wochenschau im Mai 1966. Als erste Frau wurde die christlich-soziale Gewerkschafterin damals zu einer Bundesministerin ernannt (eine Untersaatssekretärin gab es schon 1945 acht Monate lang mit Helene Postranecky). 104 Sozialgesetze trugen ihre Handschrift – das brachte ihr im Volk und auch in der eigenen Partei (ÖVP) den Spitznamen “Schwarze Kommunistin” ein.4

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Quellenverzeichnis:

  1. Lina Loos (1882 – 1950) ↩︎
  2. Bundesparteitag der SPÖ 1981 ↩︎
  3. Die Abortsituation in Europa und in außereuropäischen Ländern, Dr.med. Herbert Heiss, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1967, Seite 120 ↩︎
  4.  https://de.wikipedia.org/wiki/Grete_Rehor ↩︎

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