5. März 2022 – wir steuern in der Raffaelgasse das Gebäude der Volkshochschule an. Eisiger Wind pfeifft uns um die Ohren und kleine Schneeflocken werden vom Winde verweht. Alsbald nähert sich der Mann mit dem Hut – unser dritter Guide in der Runde. Um 14:05 starten wir. Am Start erfahren, dass der Sohn des ehemaligen VHS-Direktors mit uns den Rundgang mit macht. Ein junges Paar begleitet uns mit dem Baby, bei den frostigen Temperaturen eine Herausforderung. Jung und Alt meistern dies hervorragend.
Bei der ersten Station, dem Globus Verlag, merkte eine Teilnehmerin an, dass dieser Verlag die erste Druckerei war, die bereits in den 50er-Jahren antifaschistische Literatur druckte.
Beim Mahnmal für die Opfer und Kämper gegen faschistische Gewaltherrschaft, Rassismus und Krieg von Alfred Hrdlicka und errichtet von der KPÖ gab es eine Frage zur Gestalt Marsyas II aus der griechischen Mythologie.
In der römischen Welt wurde Marsyas als Symbol für die Freiheit gedeutet, sowohl die Redefreiheit (Parrhesia) wie auch die politische Freiheit. Bereits ab dem frühen 3. Jahrhundert v. Chr. befand sich eine Marsyas-Statue auf dem Forum Romanum. Der römische Gelehrte Servius erklärt in seinem Aeneis-Kommentar, eine solche Statue fände sich auf den Marktplätzen verschiedener anderer Städte, wo sie mit ihrer erhobenen Hand bezeuge, dass es der betreffenden Bürgergemeinde an nichts fehle.
Wikipedia
Alfred Hrdlicka
Die Skulptur aus Metall stellt eine verkehrtherum hängende/aufgehängte Person dar. Laut Künstler handelt es sich dabei um die Figur “Marsyas II”, eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Sie sei ein Inbegriff der Auflehnung gegen die Autorität: Er war für mich immer. obgleich Halbgott, ein Mann des Volkes. der die Obrigkeit nicht akzeptiert, sondern herausfordert.
Herzlichen Dank an die Kolleg*innen der Volkshochschule Brigittenau für die tolle Vorbereitung des Rundgangs.