Anlässlich des Internationalen Frauentages luden die GPA-Bildungsabteilung und die GPA-Frauen am 06.03.2025 zu einem Stadtspaziergang durch Wien ein, der sich der gewerkschaftlichen Frauengeschichte widmete. Brigitte von den Roten Spuren führte die Kolleg:innen durch eine feministische Geschichte in Wien.


Nach dem Motto der ersten Frau, die in Österreich Gewerkschafts-vorsitzende (Lore Hostasch, GPA-Vorsitzende) wurde – “SCHAUT NICHT ZU, SEID SELBST AKTIV“ tauchen wir ein in die Geschichtswelt starker Frauen. Wer waren die Frauen, die für ein allgemeines Wahlrecht, für Demokratie, für Gleichberechtigung und ein besseres Leben gekämpft haben?

Vom Platz der Menschenrechte geht es zur “Befreiung aus dem Korsett” durch Reformkleider. Die Näherinnen dieser Kleider streikten 1908 für bessere

Arbeitsbedingungen und sie konnten auf die Erfahrungen der mehr als 6.000 Kleidermacherinnen zurück greifen, die 1907 auf der Ringstraße für bessere Löhne demonstrierten1.

Es geht vorbei am Heim der stellenlosen Hausgehilfinnen. Anna Boschek schrieb in dieser Nummer2:
Daher zögere keine! Hinein in die Organisation, zeigt, dass ihr reif seid, für euer Recht und Wohl zu kämpfen!
Von der Rahlgasse, dem ersten Mädchengymnasium und dem Johanna-Dohnal-Platz geht es weiter zur Maria-Theresia-Statue. Eine überraschende Frage an die Teilnehmerinnen – Was haben Maria Theresia und die Nazis gemeinsam? – Bei beiden Epochen stand Schwangerschaftsabbruch unter Todesstrafe. Maria Theresias Brutalität im Umgang mit Frauen in Notsituationen und die Arbeits- und Lohnbedingungen der Seidenarbeiterinnen standen im Mittelpunkt der Informationen.

Valerie Kittel, die erste Frauenvorsitzende der GPA nach 1945 war bereits während dem Austrofaschismus illegal als Gewerkschafterin für die Kolleginnen aktiv. Im Grete-Rehor-Park, der ersten Frau als Sozialministerin erläuterte Brigitte
wichtige Stationen ihres Lebens. Mit einem kleinen Überblick über das Leben von Lore Hostasch beendeten wir den Rundgang. Herzlichen Dank an alle, die an der Organisation mitgewirkt haben.
Weitere Infos über starke Frauen gab es im A5-Folder für die Teilnehmer:innen.
Quellenverzeichnis
- ÖNB, Arbeiterzeitung am 18. März 1907, Seite 3 ↩︎
- ÖNB, Vereinsblatt – Organ des Vereines der Heim- und Hausarbeiterinnen, 1. April 1925, Seite 1 ↩︎