Premiere am Urnenhain

So steht die “Erinnerung” bei Grabmal an den ersten sozialdemokratischen Bürgermeister und Landeshauptmannes von Wien mit seiner Urne und die seiner Gattin Katharina vor uns. In der Trauersitzung des Wiener Gemeinderates hieß es: “Er war uns Jüngeren ein Vorbild von Pflichterfüllung, ein Lehrer, der tausendfältige Anregungen bot, und ein lieber, hilfsbereiter Freund, den das Alter nicht engherzig machte, der immer nach neuen Mitarbeitern Ausschau hielt und sich aufrichtig freute, wenn Junge vorwärts kamen und ihren Platz tüchtig ausfüllten.

Brigitte, die den Hauptanteil an der Planung der Route leistete, begrüsste die Teilnehmer:innen zur Premiere unseres Rundgangs am Urnenhain. Unerschrockene und witterungsfeste Kolleg:innen trotzten den kalten Temperaturen. Zwei Tage vor dem Rundgang wurde unsere 92seitige Broschüre, dank der Textarbeiten von Brigitte und Layoutarbeiten von Peter von der Druckerei geliefert. Ein großes Dankeschön an die Beiden.

Brigitte plante die Tour von Jakob Reumann bis Ferdinand Hanusch. Viele Sozialdemokrat:innen und Gewerkschafter:innen, manche im Gedächtnis der Öffentlichkeit, andere, die bereits vergessen wurden, fanden hier ihre letzten Ruhestätten. Unser Ziel ist es, sie vor den Vorhang des Vergessens hervor zu holen. Wer war Stella Löw, Friederike Nödl, Matthias Eldersch oder Jacques Hannak?

Nicht nur der kalte Wind lässt uns frösteln, sondern auch das schreckliche Schicksal mancher hier Beerdigten. Karl Pick, der großes als Gewerkschafter für die Angestellten leistete und Initiator eines Krankenhauses und Erholungsheimes war, musste 1938 in einem Gangbett wegen seiner jüdischen Abstammung unwürdig sterben.

Hier an der Ruhestätte des ersten Wiener AK-Präsidenten – Franz Domes.

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