Gewerkschaftsschule Schwechat auf der Gründungsroute des ÖGB

Wie wollen aber nicht bloß den Achtstundentag – wir wollen mehr. Die Verkürzung der Arbeitszeit ist bloß ein Mittel, um das arbeitende Volk vor körperlicher Degeneration zu schützen, es geistig so weit erziehen, dass es alle anderen Klassen an Intellegenz überragt. sind wir soweit, dann wollen wir uns eine Gesellschaftsordnung errichten, auf gebaut auf dem Grundsatze: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!

Ferdinand Hanusch in der 1905 erschienenen Erzählung Weber-Seff.

Betriebsrät*innen aus dem Bezirk Bruck an der Leitha, die vor wenigen Tagen eine zweijährige Weiterbildung in der Gewerkschaftsschule in Schwechat begonnen haben, trafen sich am 15. September abends nach der Arbeit zu diesem Spaziergang zur Geschichte der Arbeiter*innenbewegung und Gewerkschaftsbewegung.

Beginnend am Westbahnhof (Treffpunkt) beim Mahmal “Für das Kind”, das an die Kinderrettungsaktion für 10.000 jüdische Kinder nach dem Novemberpogrom 1938 erinnert, starteten wir unseren Rundgang. Wegen der hereinbrechenden Dunkelheit konzentrierten wir uns wir uns eher auf den zweiten Teil der Route. Unsere Stationen, die wir besuchten:

  • Mahnmal für das Kind – Kinderrettungsaktion
  • Hinweis zur Gedenktafel am Westbahnhof zur Deportation von 150 Politikern und Gewerkschaftern in das KZ Dachau.
  • Demonstration für das Koalitionsrecht (Bildung von Vereinen und Gewerkschaften) im November 1869
  • Denkmal der Republik
  • Arbeitsleid und Entstehung von Gewerkschaftsstrukturen am Beispiel der Lebensgeschichte von Ferdinand Hanusch. (Textilarbeiter)
  • Grete-Rehor-Park, die erste Frau als Ministerin – die “schwarze Kommunistin”
  • Die Ereignisse im Juli 1927 – Justizpalastbrand und Ermordung von 90 Arbeiter*innen am Ring
  • Parlament – Wahlrecht – Monarchie – 1905 – 1907 – 1918 (die Gedenktafeln Wallisch und Kanittz sind durch die Baustelle verstellt)
  • Büste von Karl Renner – Präsident der Ersten und Zweiten Republik
  • Rathausplatz – kurzer Hinweis auf die Sozialleistungen des Roten Wien, Hungerrevolte 1911
  • Februar 1934 – Gedenktafel am Rathauspark
  • Ebendorferstrasse – ehem. Bau-Holz-Zentrale – Am Beispiel von Johann Böhm das Selbstverständnis der Gewerkschaften nach 1945 und die Unterschied der Gewerkschaften in der Ersten Republik und nach 1945.

Die Teilnehmer*innen der Gewerkschaftsschule sind der lebende Beweis für den Gestaltungswillen der Gewerkschaftsbewegung. Als Betriebsrät*innen sie sie oftmals im Zusammenwirken mit den Gewerkschaften die einzige Instanz, die für Demokratie und ein besseres Leben für die Kolleg*innen im Betrieb sorgen.
Ein herzliches Dankeschön und “GLÜCK AUF” für diesen Einsatz.

Junge Gewerkschafterinnen auf den Spuren der Frauengeschichte

Im Rahmen einer Jugendvertrauenskonferenz der ÖGJ  informierten sich am 30.10.2020 neun Jugendvertrauensrätinnen aus Wien, OÖ und der Steiermark  beim gewerkschaftlichen Frauenspaziergang über die Arbeits-, Wohn-, bildungs- und gesellschaftspolitischen

Bedingungen von Frauen im 19., 20. und 21. Jahrhundert. Eine 2. Gruppe von JVRs war ebenfalls gleichzeitig auf diesem Rundgang unterwegs.  Im Rahmen dieses Spazierganges erzählten die jungen Frauen auch über ihre Erlebnisse und  Werthaltungen  in ihrem beruflichen und privaten Umfeld im Umgang mit Frauen.  Besonders die Erfahrungen in einem technischen Beruf wurde von allen intensiv diskutiert.

Danke an Barbara Weber vom VÖGB für die Vermittlung.

Gewerkschaftlicher Stadtrundgang

11 JugendvertrauensrätInnen begeben sich auf Spurensuche der ÖGB-Gründung am 30. Oktober 2020

Die Gründung des ÖGB im April 1945, in Wien wurde noch gekämpft und GewerkschafterInnen begannen einen Gewerkschaftsbund nach den Greueltaten des Faschismus zu formen. Rosa Jochmann sagte dazu 1946:

Wenn wir die Entwicklung der Arbeiterschaft Österreichs betrachten, dann müssen wir sagen, dass es die Arbeiter waren, welche die größten Opfer während der Zeit des Krieges und Faschismus brachten. In der gegenwärtigen Zeit, der schweren Nachkriegszeit, sind wieder die Arbeiter von der Not am meisten betroffen. Wir wissen, dass der größte Teil unserer Bevölkerung hungert. Es hungert der Arbeiter am Amboß, es hungert die Frau bei der Landarbeit.

Rosa Jochmann, 1946

2. Termin für einen Frauenpolitischen Rundgang

Informationen über den Frauenpolitischen Rundgang

Datum: Freitag, den 17. Mai 2019 – Beginn: 15:00 Uhr
Treffpunkt: Wiener Zentralfriedhof – Tor 3 beim Eingang.
Anreise: Mit der U3 bis zur Endstation Simmering. Weiter mit der Straßenbahnlinie 6 oder 71 zu Tor 3 – Zentralfriedhof.
Dauer: Der Rundgang wird ca. 2,5 Stunden dauern und endet am Tor 2
Anmeldung per E-Mail mit Namen an rote.spuren@chello.at

Interessierte TeilnehmerInnen am Internationalen Frauentag

Das erste Angebot des Vereins Rote Spuren war vom TN-Innen-Interesse ein toller Erfolg. 36 interessierte Menschen trafen sich am Internationalen Frauentag um 14:00 am Tor 3 des Zentralfriedhofs in Wien. Der kalte Wind und die dunklen Wolken, passend zu den derzeitigen politischen Vorhaben der Bundesregierung, schreckten uns nicht ab, sich mit den Ereignissen der ArbeiterInnengeschichte auseinanderzusetzen. Am Grab von Adelheid Popp konnten wir den Autor des Buches “Ich fürchte niemanden” – Gernot Trausmuth – begrüßen. Er gab uns eine tolle Übersicht über das politische Leben von Adelheid. Bei einem Rundgang, wo jede Station eine Herzensangelegenheit ist wird es auch länger, weil es immer wieder noch etwas zu sagen gibt. Für diese Verlängerung des Rundgangs entschuldigen wir uns bei den TeilnehmerInnen. Einige sind nach dem Rundgang direkt zur Demo gefahren. Einen Dank auch an Pia Lichtblau und Brigitte Drizhal, die viel Zeit für die inhaltliche Vorbereitung aufwendeten. Bei Alexander Kobinger bedanken wir uns für die Fotos, die er uns für den Blog zur Verfügung gestellt hat.  Weiterlesen

Demokratie und Lernen aus der Vergangenheit

Am Sonntag den 14. Oktober gabs in Zusammenarbeit mit dem Verein present:history  und dem Verein zur Förderung Kritischer Theater-, Film und Medienwissenschaft einen Rundgang im Zentralfriedhof. 20 KollegInnen forschten im Rahmen der Veranstaltungsserie “Wien 1927-1934, Gegenstrategien und Widerstand am Vorabend des Faschismus” in der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung, um Ansätze für das politische Handeln HEUTE zu entwickeln.
Herzlichen Dank an die VeranstalterInnen – Artikel auf Facebook

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