Frauen im Kampf um ihre Rechte

“Haltet fest, was wir errungen”

Anna Boschek

Im Auftrag der VHS veranstalteten die “Roten Spuren” diesen Rundgang. 15 Teilnehmer:innen suchten die Spuren jener Frauen, die sich für politischen, sozialen und finanziellen Rechte der Frauen einsetzten.

Emilie Flöge: Die Modemacherin, die Frauen vom Korsett befreite
Episode 113, 29 min
Sie wird oft als “Muse” oder “Gefährtin” von Gustav Klimt beschrieben. Dabei war die österreichische Modemacherin Emilie Flöge selbst ein kreatives Genie. Sie gab Frauen in ihren Reformkleidern ein völlig neues Körpergefühl – und war damit sogar der Designerin Coco Chanel in ihrer Zeit voraus.

Bezüglich der politischen Mitwirkung von Frauen gibt es noch viel nachzuholen. Etwas über 11 % der Bürgermeister:innen sind Frauen.
Hier ein Auszug aus dem Buch “Ins Rampenlicht” (Hrsg. Peter Autengruber, Wolfgang Greif, Alexander Neunherz, mandelbaum verlag, ISBN 978-3-99136-107-7) über Zenzi Hölzl, eine der ersten Bürgermeisterinnen Österreichs:

Zenzi Hölzl wurde 1923 Gemeinderätin in Gloggnitz, ein Jahr später auch Vorsitzende der Sozialdemokratie in ihrer Bezirksorganisation Neunkirchen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch nicht viele Frauen in solchen Positionen, was den Umstand umso ungewöhnlicher machte. Im Gemeinderat setzte sie sich insbesondere für die Anliegen der Frauen ein. Ihre Trafik war ein Treffpunkt der Sozialdemokratinnen und blieb es auch während der Zeit des Austrofaschismus. Die Jahre 1934 bis 1945 brachten eine Unterbrechung der politischen Tätigkeit Zenzi Hölzls. Doch auch in der Zeit der Illegalität, also des Austrofaschismus und Nationalsozialismus, hat sie sich weiter für die Sozialdemokratie engagiert, wofür sie glücklicherweise nicht belangt wurde.

Mit ihrer Förderung frauenspezifischer Themen war Zenzi Hölzl nicht allein, denn dies galt auch für die Abgeordneten im Nationalrat. Ab 1933, zunächst mit der Ausschaltung des Nationalrats im März und dann des Verfassungsgerichtshofes, entstand endgültig im April 1934 das autoritäre Regime unter Engelbert Dollfuß und nach dessen Ermordung beim gescheiterten Nazi-Putsch unter Kurt Schuschnigg.
Dieses wurde sodann, scheinlegitimiert durch eine „Volksabstimmung“, durch die totalitäre Diktatur den Nationalsozialismus abgelöst. Weder in der einen noch in der anderen Diktatur sollten Frauen mitbestimmen können.

Im Volksgarten beim Denkmal zum ersten Wiener Frauenverein, gegründet 1848.

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