Tiroler Gewerkschafter*innen auf den Spuren der Arbeiter*innenbewegung

Am Samstag, den 14. Mai begaben sich engagierte Gewerkschafter*innen aus Tirol in Wien auf Spurensuche zu Denkmälern unserer Geschichte.

Für eine freie, friedliche, unabhängige, selbstständige, neutrale, weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft.

Die wesentlichen Vorbereitungen für diese Tour hat Elisabeth Luif übernommen. Herzlichen Dank dafür.
In der UNI-Wien bei der Gedenktafel an Marie Jahoda.

Der “lange” Weg zur Gleichberechtigung

Am Internationalen Frauentag auf den Spuren starker Frauen. Brigitte vom Verein Rote Spuren führt zu “Gedenkstätten” an diese Frauen.

Der erste Frauentag wurde dann am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Mit der Wahl des Datums sollte der revolutionäre Charakter des Frauentags hervorgehoben werden, denn der Vortag, der 18. März, war der Gedenktag für die Gefallenen während der Märzrevolution 1848. Außerdem hatte auch die Pariser Kommune 1871 im März begonnen.

3 Jahre später war das Frauenwahlrecht eine zentrale Forderung des Frauentages.

Die Gruppe bei der ersten Station

Betriebsrät*innen unterwegs zur Frauengeschichte

“So bin ich wohl ein zaches Luder”

Martha Tausk

Die österreichische Frauenrechtspionierin Martha Tausk kämpfte schon vor hundert Jahren für die Legalisierung der Abtreibung und gegen die Ausbeutung von Arbeiterinnen. 1939 floh sie vor der Gestapo, unterkriegen ließ sie sich nicht. Martha Tausk (1881–1957) schaffte es 1918 als erste Frau in die steirische Landespolitik und setzte sich vehement für Frauenrechte ein. Später wurde die Sozialdemokratin erfolgreiche Publizistin. Der ganze Artikel im DERSTANDARD.

Zach waren heute die Betriebsrät*innen, die bei kalten Temperaturen nach Sonnenuntergang sich mit Brigitte auf den Weg zur Erforschung der Frauenbewegung machten.

Herzlichen Dank für euer Engagement – ihr seid diejenigen, die die Demokratie in den Betrieben am Leben erhalten.

Die Kälte der Brigittenau

5. März 2022 – wir steuern in der Raffaelgasse das Gebäude der Volkshochschule an. Eisiger Wind pfeifft uns um die Ohren und kleine Schneeflocken werden vom Winde verweht. Alsbald nähert sich der Mann mit dem Hut – unser dritter Guide in der Runde. Um 14:05 starten wir. Am Start erfahren, dass der Sohn des ehemaligen VHS-Direktors mit uns den Rundgang mit macht. Ein junges Paar begleitet uns mit dem Baby, bei den frostigen Temperaturen eine Herausforderung. Jung und Alt meistern dies hervorragend.

Die Teilnehmer*innen im Winarskyhof

Bei der ersten Station, dem Globus Verlag, merkte eine Teilnehmerin an, dass dieser Verlag die erste Druckerei war, die bereits in den 50er-Jahren antifaschistische Literatur druckte.

Weiter im Rundgang am 5. März 2022

Brigittenau erforscht

Herzlichen Dank an die sehr interessierten Teilnehmer*innen und die Kolleg*innen der VHS-Brigittenau, die Dank ihrer Organisation, den Spaziergang durch die Brigittenau ermöglicht haben.

Ein Team des Verein Rote Spuren (Brigitte, Peter und Werner) begleitete acht Personen zu historischen Schauplätzen des 20. Bezirks.

Studientag Hartheim

Die Arbeit brachte mir wohl Brot
Doch war das Künstlerherz in Not

Auszug aus einem Gedicht von Ida Maly

Das Studienangebot für Mitglieder nutzten 15 KollegInnen. Der erste Teil war der Künstlerin Ida Maly gewidmet. Im Lentos Kunstmuseum Linz führte uns Gabriele Kainberger in das Leben und Werk der österreichischen Künstlerin Ida Maly ein. Ida Malys Werke wurden erst nach ihrem grausamen Tod gewürdigt. Sie wurde im Rahmen T4-Aktion der Nazis in der Vernichtungsstätte Hartheim ermordet.

Bin ich behindert oder werde ich behindert?
Nichts über UNS ohne UNS!

Zwei Sätze aus der Führung, die ich mir in Hartheim im Notizheft vermerkt hatte

Am Lern- und Gedenkort setzten wir uns geschichtlichen und politischen Aspekten von Behinderung und Beeinträchtigung auseinander. Hier wurden von den Nazis 30.000 Menschen ermordet, nur weil sie nicht ihrem gesellschaftlichen Bild eines Menschen entsprachen. Gabriele Kainberger brachte uns die Intentionen der Ausstellung näher. Marianne Neissl schilderte uns ihre Erfahrungen als “Sonderschullehrin” und welche unzumutbaren Vorgaben im Rahmen der Bildung dieser Kinder gibt.

In diesen Räumen wurden 30.000 Menschen qualvoll mit Gas ermordet.

Herzlichen Dank an Christian Aigner, der mit Gabriele Kaineder und Marianne Neissl das Programm abgestimmt hat. Danke an Brigitte Drizhal, die sämtliche Aspekte der An- und Abreise geplant und organisiert hat. Ein besonderer Dank an Gabriel Kainberger für die inhaltliche Planung des Tages. Bei Marianne Neissl bedanke ich mich für die interessanten Einblicke in ihre Erfahrungen als Pädagogin. Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer*innen für das engagierte Diskutieren.

IG Metall Jugend – Bayern auf den Spuren von Revolution und Widerstand

Junge Gewerkschafter*innen der IG Metall Jugend – Bayern waren in zwei Gruppen mit Brigitte und Werner von den Roten Spuren im 1. Bezirk in Wien zu Gedenkstätten und Gedenkorten unterwegs, wo Arbeiter*innen, Friedensaktvist*innen und Gewerkschafter*innen für eine demokratischere Gesellschaft einsetzten. Von den ersten Streik der Schuhmacher im 18. Jahrhundert bis zur Uni-brennt-Bewegung.

ÖGB-Neusiedl bringt Jugendlichen Geschichte näher

Die Gruppe in der ÖGB-Zentrale – unten rechts Johann Tesarek (ÖGB-Bezirkssekretär) der Initiator dieses Tages

Wir treffen uns am Maria-Theresia-Platz in Wien. Eine hochmotivierte Gruppe Jugendlicher steigt mit ihren Betreuern aus dem Bus aus. Wie bringt man Jugendlichen Geschichte näher? Wir besuchen Originalschauplätze und schildern Geschichte aus der Sicht unserer Vorfahren.


Wir verlangen von euch keinerlei Art von Orthographie, wir verlangen von euch nichts als Selbsterkenntnis. Darüber nachzudenken, wie Sie geworden sind und was aus Ihnen werden soll, das nenne ich Bildung. Und auf eine noch höhere Stufe der Bildung gelangen Sie, wenn einmal die Erkenntnis den Willen geweckt hat, wenn aus dem Bewusstsein, Produkte der Gesellschaft zu sein, das bewusste Streben erwächst, ihre Herren, ihre Former und Lenker zu werden.

Victor Adler, Gumpendorf 1902
Weiterlesen im Artikel

120 Jahre Brigittenau

In Kooperation mit der VHS Brigittenau veranstalteten wir am Samstag, den 18. September 2021 den Rundgang “120 Jahre Brigittenau”. Trotz eines stürmischen Regen vor Beginne des Rundgangs haben sich einige Interessierte eingefunden.

Es gab für 544 Männer 24 Säle mit getrennten Schlafabteilen, sowie gemeinsame Tagesräume, wie Speisesaal, Bibliothek, ein Lesezimmer mit Tageszeitungen und einer Raucher- und Nichtraucherabteilung….

Die Schlafabteile wurden abends um 20 -uhr geöffnet und mussten morgens gegen 9 Uhr wieder geräumt werden. Sie waren 1,4 Meter breit und 2,17 Meter lang. Darin standen ein Bett, ein Tischchen, ein Kleiderständer und ein Spiegel.

Auszug aus der Erklärung von Peter Drizhal beim ehemaligen Männerledigenheim in der Meldemanngasse