Revolution als Weiterbildung

Wir wollen keine Untertanen sondern mündige Bürger*innen

Wir treffen uns kurz nach 12:00 mittags beim Palais Epstein, wo ehemals der Wiener Stadtschulrat untergebracht war. Die Gedenktafel an Otto Glöckel erinnert noch daran.

Die obige Losung, die als Grundlage für ein neues Bildungskonzept Anfang der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts die Sozialdemokratie diente, gilt heute immer noch. Es gibt immer noch genügend konservative Kräfte, die an Heimattreue, Ordnung und Disziplin festhalten und Demokratie in ihrem Wesen und Inhalt noch nicht begriffen haben.

Der Ausgangspunkt für unseren kurzweiligen Rundgang. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren der Veranstaltung.

Geschichte in den “Höfen” der Brigittenau

Unser Rundgang mit den Teilnehmerinnen führte durch diese Höfe. Durch die kleinere Gruppe konnten wir uns in jedem Hof niedersetzen und die Innengestaltung auf uns Wirken lassen.

Natürlich machten wir auch die anderen Stationen des Rundgangs und Brigitte hatte ausreichend Zeit die Geschichte ehemaliger Betriebe zu erläutern.

Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft nutzen

Am Samstag, den 21. Mai 2022 konnten wir den aktuellen Lehrgang der Zukunftsakademie der AK-Oberösterreich begrüßen. Wir machten uns gemeinsam auf die Spuren von Revolution und Widerstand anhand der Denkmäler im Zentrum von Wien. Erinnerung ist auch ein Feld der politischen Auseinandersetzung. Geschichte wird oft nur von den Herrschenden gemacht. Wir als Arbeiter*innenbewegung halten dagegen. Wir holen die Menschen vor den Vorhang über die sonst nicht gesprochen wird.

Beim Denkmal der Republik zitierte ich aus einer Rede von Viktor Adler im Gumpendorfer Bildungsverein. Hier das Originalzitat:


Bildung ist ein Wort und hat genau so viel Inhalt, wie der zu denken imstande ist, der dieses Wort ausspricht. Das, was man gewöhnlich darunter versteht, das, was die bürgerliche Gesellschaft als Bildung anerkennt, das ist vor allem die Fähigkeit, orthographisch zu schreiben, orthographisch zu reden, orthographisch zu essen, und orthographisch sich anzuziehen. Dann muss man noch ein gewisses Quantum von Dichtern, Komponisten und Philosophen dem Namen nach kennen und muss beiläufig wissen, wann man im Theater Bravo zu rufen hat. Das ist die Bildung der bürgerlichen Gesellschaft. Man ist auch gebildet, wenn man für Aufklärung und Fortschritt ist, dagegen ist man schon sehr ungebildet, wenn man sich vornimmt, darunter etwas Klares zu verstehen zu verstehen. Mit einem Worte: zwischen landläufiger Bildung und proletarischer Bildung ist ein himmelweiter Unterschied. Wir verlangen von euch keinerlei Art von Orthographie, wir verlangen von euch nichts als Selbsterkenntnis. Darüber nachzudenken, wie Sie geworden sind und was aus Ihnen werden soll, das nenne ich Bildung. Und auf eine noch höhere Stufe der Bildung gelangen Sie, wenn einmal die Erkenntnis den Willen geweckt hat, wenn aus dem Bewusstsein, Produkte der Gesellschaft zu sein, das bewusste Streben erwächst, ihre Herren, ihre Former und Lenker zu werden. Die Bildung der Arbeiterklasse besteht darin, dass sie sich mit Bewusstsein eine große Aufgabe gestellt hat und von ihr erfüllt ist, dass sie in klarer Einsicht den Aufbau einer Gesellschaftsordnung betreibt, sie den Proletariern eine ganz andere Bildungsmöglichkeit bringen wird, als es unser armer Bildungsverein mit seinen schwachen Mitteln vermocht hat.


Zitat aus Johann Dvorák: Otto Neurath und die Volksbildung – Einheit der Wissenschaft, Materialismus und umfassende Aufklärung; in:
Friedrich Stadler (Hg.): Arbeitbildung in der Zwischenkriegszeit; Wien/München 1982
Plan vom Rundgang

Bielefeld trifft Wien

Wien – politische Entwicklungen der letzten 100 Jahre

Arbeit und Leben Bielefeld e.V., die politische Bildungseinrichtung vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Stadt Bielefeld war im VÖGB und der AK-Wien zu Gast.

Koll. Pia Lichtblau hat uns als Rote Spuren engagiert die Entstehung des ÖGB nach 1945 mit der Seminargruppe zu bearbeiten.

Unser Vorhaben mit den Teilnehmer*innen am Vormittag.
Plan vom Rundgang

Tiroler Gewerkschafter*innen auf den Spuren der Arbeiter*innenbewegung

Am Samstag, den 14. Mai begaben sich engagierte Gewerkschafter*innen aus Tirol in Wien auf Spurensuche zu Denkmälern unserer Geschichte.

Für eine freie, friedliche, unabhängige, selbstständige, neutrale, weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft.

Die wesentlichen Vorbereitungen für diese Tour hat Elisabeth Luif übernommen. Herzlichen Dank dafür.
In der UNI-Wien bei der Gedenktafel an Marie Jahoda.