Die Gewerkschaftsschule Mödling auf den Spuren der Entstehung des ÖGB

Bei eisigen Temperaturen trefen wir uns am Abend bei einer U-Bahn-Station im Zentrum Wien. Gewerkschafter:innen aus Mödling besuchten Erinnerungsorte am Ring in Wien, wo wichtige Ereignisse zur Entwicklung der heutigen Gewerkschaftsbewegung stattfanden. Anläßlich der widrigen Umstände unseres Rundgangs erinnerte ich mich an das Zitat von Victor Adler bei den Kolleg:innen im Gumpendorfer Arbeiterbildungsverein:

“Das was man gewöhnlich unter Bildung versteht,
das was die bürgerliche Gesellschaft als Bildung anerkennt,
das ist vor allem die Fähigkeit, korrekt zu schreiben, korrekt zu reden, korrekt zu essen und sich korrekt anzuziehen.
Dazu muss man noch ein Quantum von Dichtern, Komponisten und Philosophen dem Namen nach kennen und muss beiläufig wissen, wann man im Theater “Bravo” zu rufen hat.
Das ist die Bildung der bürgerlichen Gesellschaft.
Wir verlangen von euch keinerlei Korrektheit, wir verlangen von euch nichts als Selbsterkenntnis.
Darüber nachzudenken wie ihr geworden seid und was aus werden soll, euer Verhältnis zur Gesellschaft geistig zu erfassen, das nenne ich Bildung.
Und auf eine noch höhere Bildung gelangt ihr, wenn einmal die Erkenntnis den Willen geweckt hat, wenn aus dem Bewusstsein Produkte der Gesellschaft zu sein, das bewusste Streben erwächst, ihre Herren, ihre Former und Lenker zu werden.”

Route des Rundgangs

Rathausplatz: Die Vorbereitungen für den 1. Mai 1890 fanden 1889 beim Internationalen Kongress 1889 statt.
Links zuden Stationen des Rundgangs

SOKO Habsburg im Dezember 2022

Bei eisigen Temperaturen trafen sich eine Gruppe historisch interessierter Kolleg:innen am Samstag den 3. Dezember zu einem Rundgang über die Frage – “Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?”

Vom Burgtor (Ersatztreffpunkt solange Maria Theresia von Weihnachtsständen belagert ist) gings in den Burggarten, weiter in die Hofburg und zum Abschluss in den volksgarten. Eine genaue Beschreibung der Stationen findet man hier.

In der kurzen, interessanten Diskussion am Schluss des Rundgangs ist uns noch wichtig anzumerken, dass es aus unserer Sicht es nicht entscheidend ist welches Herrscherhaus in Europa brutaler oder weniger brutaler war. Uns ist wichtig, das Leben des Adels der damaligen Zeit aufzuzeigen, welches aufgebaut war auf Grausamkeit, Unterdrückung von über 90 % der Bevölkerung, Vertreibung, Willkür und Despotismus. Es braucht auch ein öffentliches Bild, das hinter die klischeehaftige Glorifizierung der Herrscherhäuser, auch der Habsburger, blickt.

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