3. SOKO-Habsburg am 4.März 2023

Mit drei Archäolog:innen machten wir uns auf den Weg vom Denkmal der Maria Theresia zur Elisabeth (Sissi). Élisabeth Badinter, eine französische Historikerin sieht in der Kaiserin eine Ausnahmefigur und zeichnet von ihr ein Bild von einer Feministin. In dem Internet-Auszug des Artikel aus der Welt der Frau wird völlig aus Acht gelassen, dass sie den Schwangerschaftsabbruch unter Todesstrafe stellte. Nach ihr machten dies nur mehr die Nazis. Die 500 berüchtigten “Keuschheitskommissionen“, die Jagd vor allem auf ledige Frauen, Prostituierte und “liederliche Weiber“ machten, um sie nach deren Aburteilung zum Gaudium des Volkes öffentlich am Stephansplatz nackt von einem Jesuitenpater auszupeitschen. Ausserdem praktizierte sie alle Habsburger vor und nach ihr die Praxis, dass sie ihre Töchter ausschließlich den Machtinteressen opferten.
Ihr Familienleben war alles andere liebevoll, den “ihr“ Franz Stefan führte ein ausschweifendes Sexualleben am Hof. Was dem Volk strengstens verboten war galt für den Hochadel nicht, getreu der Habsburgerregel – der Mensch beginnt erst beim Baron. Umso besser passt dazu ein Ausspruch, der ihr nachgesagt wird “die Frauen haben den Menschen zu dienen und gläubig zu sein“.

SOKO Habsburg im Dezember 2022

Bei eisigen Temperaturen trafen sich eine Gruppe historisch interessierter Kolleg:innen am Samstag den 3. Dezember zu einem Rundgang über die Frage – “Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?”

Vom Burgtor (Ersatztreffpunkt solange Maria Theresia von Weihnachtsständen belagert ist) gings in den Burggarten, weiter in die Hofburg und zum Abschluss in den volksgarten. Eine genaue Beschreibung der Stationen findet man hier.

In der kurzen, interessanten Diskussion am Schluss des Rundgangs ist uns noch wichtig anzumerken, dass es aus unserer Sicht es nicht entscheidend ist welches Herrscherhaus in Europa brutaler oder weniger brutaler war. Uns ist wichtig, das Leben des Adels der damaligen Zeit aufzuzeigen, welches aufgebaut war auf Grausamkeit, Unterdrückung von über 90 % der Bevölkerung, Vertreibung, Willkür und Despotismus. Es braucht auch ein öffentliches Bild, das hinter die klischeehaftige Glorifizierung der Herrscherhäuser, auch der Habsburger, blickt.

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Arbeiter:innengeschichte rund um den Ring in Wien

Ein Rundgang mit Gewerkschafter:innen des ÖGB-Burgenland aus Neusiedl, Mattersburg und Eisenstadt.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt machten wir uns auf den Weg. Vereinzelt schwebten noch Schneeflocken rund um uns, aber die Begeisterung um Demokratie, Arbeiter:innenrechte und der Kampf um Mitbestimmung und deren Geschichte, war auch bei diesen Temperaturen den Kolleg:innen ein Anliegen.

Zu den Stationen des Rundgangs