Tag 3 – Studienreise nach Kärnten und Slowenien

Referat und Diskussion mit dem Slawisten und Historiker Theodor Domej.

Um 10:00 Uhr trafen wir uns im Tišler-Saal1 beim Hermagoras-Verlag in Klagenfurt. Theodor Domej war beruflich vor allem im Bildungsbereich tätig, zuletzt bis Ende 2014 als Fachinspektor für Slowenisch an mittleren und höheren Schulen in Kärnten.

Die inhaltliche Einleitung von Theodor Domej
Das Windische
Antislowenismus legitimiert durch die Windischen-Theorie
Das zweisprachige Schulwesen in Kärnten

Welche Vorteile hat die zwei- und mehrsprachige Bildung?
Zum Abschluss ein Überraschungsgast

Weiterlesen

Tag 2 der Studienreise nach Kärnten und Slowenien

Literarisches Wandern

Eine Wanderung für Freund:innen feinen Erzählkunst, die sich für die Geschichte des südkärntner Raumes interessieren. Wir wandern auf den realen Spuren des Romans “Engel des Vergessens” von der Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap.1

Mit dem Bus fuhren wir ein paar Kilometer zum Parkplatz unterhalb des Vinkl-Hof. Vorbei an, duftenden herrlichen Blumenwiesen wurden wir nach ein paar hundert Meter von Marika und Zdravko Haderlap begrüsst. Mit einem “Stamperl” Widerstandsgeist führte uns Zdravko in seine Lebensgeschichte und Geschichte des Hofes ein.

Die Gruppe am Start der Tour.
Weiterlesen

Tag 1 der Studienreise nach Kärnten und Slowenien

Pünktlich um 08:00 trafen sich die Teilnehmer:innen am Hauptbahnhof Wien zur Studienreise der Roten Spuren nach Kärnten und Slowenien. Nach einer Kaffeepause und einer Mittagspause in Griffen trafen wir Zdravko Haderlap um 15:00 Uhr bei der Pfarrkirche St. Ruprecht, einer der ältesten Kirchen Österreichs, zum Stadtrundgang.

Station 1: Partisanendenkmal am Friedhof St. Ruprecht

Ein Zentrum dieses bewaffneten Widerstands war auch die Saualpe nördlich von Völkermarkt. „Zur Erinnerung an die auf der Saualpe gefallenen Partisanen – Angehörigen von acht Nationalitäten – haben die Kärntner Partisanen im Jahre 1947 in Anwesenheit von Vertretern der Alliierten ein Denkmal in St. Ruprecht bei Völkermarkt enthüllt. Das Denkmal ist ein Symbol des Kärntner und internationalen Kampfes gegen den Faschismus. Unbekannte Täter haben es in der Nacht vom 10. zum 11. September 1953 gesprengt1.

In diesem Grab ruhen 83 antifaschistische Widerstandskämpfer aus acht Staaten: Österreich, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Polen, Sowjetunion und USA.
Hier ruht der britische Verbindungsoffizier A.C.G. Hesketif Prichard.

Weiterlesen

Betriebsrät:innen erneuern das kollektive Gedächtnis unserer Geschichte

Der wohl. hervorstechenste und erschreckenste Aspekt
unserer Realitätsflucht liegt […] in der Haltung, mit Tatsachen so
umzugehen, als handle sich um bloße Meinungen1.

Damit die Unterdrückung der Arbeiter:innenklasse, der Menschen, die in sinnlosen Kriegen abgeschlachtet werden, die vertrieben werden, die wegen zerstörter Natur oder Hunger flüchten müssen für immer beseitigt wird und für immer unwiederholbar ist, braucht es eine Erinnerungskultur, die den Blick auf diese Ereignisse wirft. Unsere Rundgänge sind Formen des Gedenkens, die einerseits die Kraft unserer Vorfahren (Vorkämpfer:innen) und andererseits wichtige Ereignisse dieser Auseinandersetzungen zur Gegenwart in Bezug stellt.

Betriebsrät:innen vor dem Denkmal zum Andenken an die die Opfer des Faschismus von 1934 – 1945

Die Übersicht zu den Stationen dieses Rundganges findet man unter „unsere Angebote“. Herzlichen Dank an die Organisator:innen und Betriebsrät:innen für das Interesse und ihr Engagement. Wir wünschen viel Erfolg für ihre wichtige Arbeit.


Quellenverzeichnis:

  1. Zitat von Hannah Arendt aus dem Buch „Bücher gegen das Vergessen“ – Kärntnerslowenische Literatur über Widerstand und Verfolgung von Judith Goetz, 2012 Kitab-Verlag, ISBN: 978-3-902585-94-3 ↩︎

Von Ziegelarbeiter:innen und Bauernkriegen am Wienerberg

Nach einem regnerischen Vormittag hatten wir Glück. Wir starteten um 15:30 und die nächsten Stunden konnten wir im Trockenen die Strecke absolvieren. Die Informationen zum Rundgang gibt es in der Broschüre und auf dem Blog. Deshalb versuchen wir hier einige neue Informationen zu den Inhalten des Rundgangs zur Verfügung zu stellen.
Am Start hat uns Bruno wieder in die Geheimnisse der Streiks in den ehemaligen Werteim- bzw. Schindler-Werken eingeführt.

Hier im Hintergrund waren früher Ziegelwerke, wo PRODUZIERT – GEARBEITET- GEBOREN und GESTORBEN wurde. Unvorstellbares Leid.
Weiterlesen

Betriebsrätinnen und Gewerkschafterinnen für ein gutes Leben

Die Frauenakademie der Gewerkschaft GPA ist ein zentraler Bestandteil der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit und wird in Zusammenarbeit mit den GPA-Bundesfrauen durchgeführt. Die Teilnehmerinnen kommen aus unterschiedlichen Berufsgruppen und bringen ihre vielfältigen Erfahrungen in die Lehrgänge ein. 
Der erste Lehrgang trägt den Namen Lore Hostasch – eine wegweisende Wahl, denn als ehemalige GPA-Vorsitzende, AK-Präsidentin und Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales prägte sie die Arbeits- und Sozialpolitik nachhaltig.

Bestens vorinformierte Kolleginnen machten sich mit uns auf den Weg. Am Weg vom Johanna-Dohnal-Platz zum Ring sprachen wir die erste Frauenvorsitzende der GPA nach dem Zweiten Weltkrieg – Valerie Kittel. Im Buch von Ruth Linhart über den Briefwechsel von Valerie beschreibt sie:

Weiterlesen

In 80 Jahren mehr 1,2 Millionen Mitglieder

Die Gründungsroute des ÖGB

Bild aus der Zeitschrift „Solidarität“ anlässlich des 60jährigen Jubiläums des ÖGB

Am 15. April treffen sich interessierte Gewerkschafter:innen am Westbahnhof, um der Gründungsgeschichte des ÖGB nachzugehen. Wir treffen uns bei der Skulptur “Für das Kind“. Das Denkmal erinnert an die 10.000 mehrheitlich jüdischen Kinder, die 1938 durch die sogenannten Kindertransporte nach England vor der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime gerettet werden konnten.

Nach den Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges trafen sich trotz der Kämpfe in und rund um Wien am 13. April 1945 in einer 20 qm Wohnung Gewerkschafter zur Gründung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Nur wenige Tage später fand am 15. April 1945 im Direktionsgebäude am Westbahnhof eine Plenarversammlung statt. 33 Gewerkschafter beschlossen die Statuten des überparteilichen ÖGB und die Zuordnung der einzelnen Berufsgruppen zu den Gewerkschaften.

Bei Regen ging es zur ehemaligen Zentrale der Bau- und Holzarbeiter. Hier erinnerten wir uns an das Wirken von Johann Böhm, dem ersten Präsidenten des ÖGB. Von dort weiter in die Seidengasse zur ehemaligen Zentrale der Gewerkschaft Druck-Journalismus-Papier, deren Gewerkschaftstradition mehrere Jahrhunderte zurück reicht. Dem Wetter und der langen Route geschuldet fahren wir ein Stück mit der Strassenbahn bis zum Volkstheater. Brigitte schildert die Geschichte des Theaters, das erstmals Theaterstücke für die Arbeiter:innen zugänglich machte.

Weiterlesen

Zentralfriedhof – große Tour am 12.4.2025

Heute machten wir uns auf den Weg zur großen Tour am Zentralfriedhof. Hier gibte es viele geschichtliche Denkmäler, die uns an Unterdrückung, fürchterlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Revlolutionen erinnern. Manche Gräber von Personen sind Orte der kraftvoller Initiative für Demokratie, Sozialstaat und der Einsatz für ein gutes Leben für alle. Andere Gräber führen uns an den Abgrund der menschliches Handels, wo Intoleranz, Menschenverachtung und blanke millionenfache Mordlust sichtbar werden.

Wir starten unsere Geschichtetour mit dem Jahr 1848 und manche schreiben, dass mit dem 19. Jahrhunder die Vorgeschichte der Gegenwart beginnt. Es war das Zeitalter der großen politischen Ideologien und der Massenemigration zwischen den Kontinenten und Stürme der Revolutionen brausten durch Europa.

Unsere Gruppe bei der Gruppe 40

Eine Übersicht über den Rundgang findet man bei unseren Angeboten.

Leben und Arbeiten am Wienerberg

Samstag Vormittag, Wienerbergstrasse, Sonnenschein, laut Wetterprognose vormittags die letzten warmen Sonnenstunden des Tages. Gegen 10 Uhr treffen die Teilnehmer:innen und Akteur:innen zum Rundgang ein. Heute findet eine Premiere statt, erstmals haben wir Kopfhörer, um eine bessere Verständigung der Teilnehmer:innen trotz des Verkehrslärms zu gewährleisten.

Die Gruppe beim Wasserturm – Walter schildert die Bedeutrung der Hochquell-Wasserleitung

Brigitte eröffnet nach der Begrüßung mit einer kurzen Übersicht über ehemalige Betriebe in Favoriten.

Bruno, ehemaliger Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrats schildert seine Erfahrungen bei den “Wilden Streiks” der Belegschaft, um bessere Löhne und Gehälter bei den Wertheim-Werken.

Weiterlesen

Stadtspaziergang zur „Gewerkschaftlichen Frauengeschichte“

Anlässlich des Internationalen Frauentages luden die GPA-Bildungsabteilung und die GPA-Frauen am 06.03.2025 zu einem Stadtspaziergang durch Wien ein, der sich der gewerkschaftlichen Frauengeschichte widmete. Brigitte von den Roten Spuren führte die Kolleg:innen durch eine feministische Geschichte in Wien.

Nach dem Motto der ersten Frau, die in Österreich Gewerkschafts-vorsitzende (Lore Hostasch, GPA-Vorsitzende) wurde –SCHAUT NICHT ZU, SEID SELBST AKTIV tauchen wir ein in die Geschichtswelt starker Frauen. Wer waren die Frauen, die für ein allgemeines Wahlrecht, für Demokratie, für Gleichberechtigung und ein besseres Leben gekämpft haben?

Mehr zum Rundgang