Wien – politische Entwicklungen der letzten 100 Jahre
Arbeit und Leben Bielefeld e.V., die politische Bildungseinrichtung vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Stadt Bielefeld war im VÖGB und der AK-Wien zu Gast.
Koll. Pia Lichtblau hat uns als Rote Spuren engagiert die Entstehung des ÖGB nach 1945 mit der Seminargruppe zu bearbeiten.
Die österreichische Frauenrechtspionierin Martha Tausk kämpfte schon vor hundert Jahren für die Legalisierung der Abtreibung und gegen die Ausbeutung von Arbeiterinnen. 1939 floh sie vor der Gestapo, unterkriegen ließ sie sich nicht. Martha Tausk (1881–1957) schaffte es 1918 als erste Frau in die steirische Landespolitik und setzte sich vehement für Frauenrechte ein. Später wurde die Sozialdemokratin erfolgreiche Publizistin. Der ganze Artikel im DERSTANDARD.
Zach waren heute die Betriebsrät*innen, die bei kalten Temperaturen nach Sonnenuntergang sich mit Brigitte auf den Weg zur Erforschung der Frauenbewegung machten.
Herzlichen Dank für euer Engagement – ihr seid diejenigen, die die Demokratie in den Betrieben am Leben erhalten.
5. März 2022 – wir steuern in der Raffaelgasse das Gebäude der Volkshochschule an. Eisiger Wind pfeifft uns um die Ohren und kleine Schneeflocken werden vom Winde verweht. Alsbald nähert sich der Mann mit dem Hut – unser dritter Guide in der Runde. Um 14:05 starten wir. Am Start erfahren, dass der Sohn des ehemaligen VHS-Direktors mit uns den Rundgang mit macht. Ein junges Paar begleitet uns mit dem Baby, bei den frostigen Temperaturen eine Herausforderung. Jung und Alt meistern dies hervorragend.
Bei der ersten Station, dem Globus Verlag, merkte eine Teilnehmerin an, dass dieser Verlag die erste Druckerei war, die bereits in den 50er-Jahren antifaschistische Literatur druckte.
Herzlichen Dank an die sehr interessierten Teilnehmer*innen und die Kolleg*innen der VHS-Brigittenau, die Dank ihrer Organisation, den Spaziergang durch die Brigittenau ermöglicht haben.
Ein Team des Verein Rote Spuren (Brigitte, Peter und Werner) begleitete acht Personen zu historischen Schauplätzen des 20. Bezirks.
Junge Gewerkschafter*innen der IG Metall Jugend – Bayern waren in zwei Gruppen mit Brigitte und Werner von den Roten Spuren im 1. Bezirk in Wien zu Gedenkstätten und Gedenkorten unterwegs, wo Arbeiter*innen, Friedensaktvist*innen und Gewerkschafter*innen für eine demokratischere Gesellschaft einsetzten. Von den ersten Streik der Schuhmacher im 18. Jahrhundert bis zur Uni-brennt-Bewegung.
In Zusammenarbeit mit dem VÖGB marschierte unsere stellvertretende Vorsitzende Brigitte mit ehemaligen Teilnehmer*innen der SOZAK zu Plätzen, die an Frauen erinnern, die durch ihr Engagement unsere Gesellschaft ein Stück gerechter und femininer machten.
In Kooperation mit der VHS Brigittenau veranstalteten wir am Samstag, den 18. September 2021 den Rundgang “120 Jahre Brigittenau”. Trotz eines stürmischen Regen vor Beginne des Rundgangs haben sich einige Interessierte eingefunden.
Es gab für 544 Männer 24 Säle mit getrennten Schlafabteilen, sowie gemeinsame Tagesräume, wie Speisesaal, Bibliothek, ein Lesezimmer mit Tageszeitungen und einer Raucher- und Nichtraucherabteilung….
Die Schlafabteile wurden abends um 20 -uhr geöffnet und mussten morgens gegen 9 Uhr wieder geräumt werden. Sie waren 1,4 Meter breit und 2,17 Meter lang. Darin standen ein Bett, ein Tischchen, ein Kleiderständer und ein Spiegel.
Auszug aus der Erklärung von Peter Drizhal beim ehemaligen Männerledigenheim in der Meldemanngasse
Ein Zurück gab es nie. Der eingeschlagene Weg musste fortgesetzt werden. Dies war vielleicht das einzige Gebot, das für ihn galt. Und er befolgte es nicht etwa, weil es eine Vorschrift war, sondern die Schwungkraft seines Lebens ausmachte. Den Gedanken, etwas Falsches getan, sich geirrt zu haben, gab es für ihn nicht, nie hätte er anhalten wollen, um eine Handlung zu revidieren, um neu zu beginnen, er existierte nur mitten in einer einzigen Tat.
Peter Weiss – Die Ästhetik des Widerstands – Band 3
12 interessierte “Geschichtsforscher*innen” trafen sich zu einem gemeinsamen Rundgang “Revolution und Widerstand” am Heldenplatz.
Folgende Stationen besuchten wir:
Am Heldenplatz – erste Streiks im beginnenden 18. Jhdt. durch Schuhmachergesellen
Gründung des ersten Frauenvereins 1848 im Volksgarten
Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz am Ballhausplatz
Die Ereignisse im Juli 1927 im Grete-Rehor-Park
Februar 1934 im Rathauspark
Die Rolle der Universität Wien bei Revolution und Widerstand
Wie wollen aber nicht bloß den Achtstundentag – wir wollen mehr. Die Verkürzung der Arbeitszeit ist bloß ein Mittel, um das arbeitende Volk vor körperlicher Degeneration zu schützen, es geistig so weit erziehen, dass es alle anderen Klassen an Intellegenz überragt. sind wir soweit, dann wollen wir uns eine Gesellschaftsordnung errichten, auf gebaut auf dem Grundsatze: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!
Ferdinand Hanusch in der 1905 erschienenen Erzählung Weber-Seff.
Betriebsrät*innen aus dem Bezirk Bruck an der Leitha, die vor wenigen Tagen eine zweijährige Weiterbildung in der Gewerkschaftsschule in Schwechat begonnen haben, trafen sich am 15. September abends nach der Arbeit zu diesem Spaziergang zur Geschichte der Arbeiter*innenbewegung und Gewerkschaftsbewegung.
Beginnend am Westbahnhof (Treffpunkt) beim Mahmal “Für das Kind”, das an die Kinderrettungsaktion für 10.000 jüdische Kinder nach dem Novemberpogrom 1938 erinnert, starteten wir unseren Rundgang. Wegen der hereinbrechenden Dunkelheit konzentrierten wir uns wir uns eher auf den zweiten Teil der Route. Unsere Stationen, die wir besuchten:
Mahnmal für das Kind – Kinderrettungsaktion
Hinweis zur Gedenktafel am Westbahnhof zur Deportation von 150 Politikern und Gewerkschaftern in das KZ Dachau.
Demonstration für das Koalitionsrecht (Bildung von Vereinen und Gewerkschaften) im November 1869
Denkmal der Republik
Arbeitsleid und Entstehung von Gewerkschaftsstrukturen am Beispiel der Lebensgeschichte von Ferdinand Hanusch. (Textilarbeiter)
Grete-Rehor-Park, die erste Frau als Ministerin – die “schwarze Kommunistin”
Die Ereignisse im Juli 1927 – Justizpalastbrand und Ermordung von 90 Arbeiter*innen am Ring
Parlament – Wahlrecht – Monarchie – 1905 – 1907 – 1918 (die Gedenktafeln Wallisch und Kanittz sind durch die Baustelle verstellt)
Büste von Karl Renner – Präsident der Ersten und Zweiten Republik
Rathausplatz – kurzer Hinweis auf die Sozialleistungen des Roten Wien, Hungerrevolte 1911
Februar 1934 – Gedenktafel am Rathauspark
Ebendorferstrasse – ehem. Bau-Holz-Zentrale – Am Beispiel von Johann Böhm das Selbstverständnis der Gewerkschaften nach 1945 und die Unterschied der Gewerkschaften in der Ersten Republik und nach 1945.
Die Teilnehmer*innen der Gewerkschaftsschule sind der lebende Beweis für den Gestaltungswillen der Gewerkschaftsbewegung. Als Betriebsrät*innen sie sie oftmals im Zusammenwirken mit den Gewerkschaften die einzige Instanz, die für Demokratie und ein besseres Leben für die Kolleg*innen im Betrieb sorgen. Ein herzliches Dankeschön und “GLÜCK AUF” für diesen Einsatz.