“Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten”

In einer gmeinsame Initiative mit der VHS-Brigittenau besuchten wir die Gedenkstätte für Widerstandskämpfer:innen und Opfer des Nationalsozialismus bei der Gruppe 40 am Zentralfriedhof.

Herzlichen Dank an die Kolleg:innen in der VHS-Brigittenau für die Planung und Organisation der Veranstaltungen.

Wir besuchten den Grabstein von Anna Gräf (28. März 1925 – 11.Jänner 1944)
Drei Wochen vor ihrer Gesellenprüfung, am 14. November 1942 wurde sie festgenommen.
Nach der Verordnung zum Schutze gegen jugendliche Schwerverbrecher konnten Jugendliche wie Erwachsene behandelt und bestraft werden.
Ab dem Sommer 1941 unterhielt sie Verbindungen zu KJV-Gruppen im 11. und 5. Bezirk in Wien, kassierte Mitgliedsbeiträge und gab verbotene Druckschriften weiter. Ebenfalls beteiligt war sie an der Sammlung von Feldpostanschriften und am Versand der Druckschrift “Der Soldatenrat” an Wehrmachtsangehörige, die zur Desertion aufgefordert wurden.
Anna Gräf wurde am 11. Jänner 1944, rund zwei Monate vor ihrem 19. Geburtstag, im Landesgericht Wien hingerichtet.

Buch ist im Mandelbaum Verlag, Wien erschienen.

Artikeln zu Gruppe 40 auf unserem Blog

Vom Höchstädtplatz in die Geschichte des Bezirks

Wir treffen eine Gruppe der Betriebsseelsorge Linz-Land am Höchstädtplatz in der Brigittenau zu einem Rundgang. Fritz Käferböck-Stelzer hat uns vor einigen Wochen mit der Anfrage zu diesem Rundgang kontaktiert. Meine persönlichen Kontakte reichen in die Jahre 1992/93 zurück, als ich ÖGB-Bezirkssekretär von Linz-Land war.

Peter schildert seine Erfahrungen und die Geschichte der Globus Druckerei

Am Beginn tauchte die Frage auf, weshalb der Platz Höchstädtplatz heißt. Brigitte ging dieser Frage nach.
Die Gegend um den Platz wurde erst nach der 1868 – 1875 vorgenommenen Donauregulierung mit dem heutigen Straßennetz versehen. Benannt ist der Platz nach einer Schlacht bei Höchstädt, wo sich die Österreicher im Spanischen Erbfolgekrieg gegen die Bayern und Spanier durchsetzten.

Brigitte am Platz bei der Fachhochschule zur betrieblichen Entwicklung des Bezirks nach der Donauregulierung.

Besuch am Urnenhain

Am Samstag, den 18. Oktober konnten wir Renate und Herbert zu einer kleinen Führung am Urnenhain begrüßen. Wir betrachten den Urnenhain und die mit ihm verbundene Feuerhalle als Gemeindebau am Zentralfriedhof. Wir starteten bei der Gedenkstätte an die Freunde der Feuerbestatung.

Das politische Selbstverständnis vom Verein der Freunde der Feuerbestattung um 1950 war geprägt vom Antifaschismus und dem Gedenken an die Opfer der Nazi-Barbarei.

Franz Domes war der erste Präsident der Wiener Arbeiterkammer.

Ferdiand Hanusch war der erste Direktor der Wiener Arbeiterkammer.

Eine Bus-Tour zur Arbeiter:innengeschichte der PRO-GE Wien Süd

Mehr als 20 BR-Innen machen sich mit uns auf den Weg, die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung zum Leben zu erwecken.

Hier stellen wir die Größe eines Wohnraums eines slowakischen Bauarbeiters um 1900 nach. In dem 20qm-Raum wohnten 7 Erwachsene und 3 Kinder.

Unser Programm

Zentralfriedhof – Urnenhain

  • Die Bedeutung der Feuerbestattung in der Wiener Arbeiter:innenbewegung
  • Gedenkstätte Jakob Reumann – erster sozialdemokrat. Wr. Bürgermeister und Landeshauptmann (Gewerkschafter)
  • Urnengrab Franz Domes, erster AK-Präsident Wien, Metallarbeiter
  • Urnengrab Käthe Leichter, Gründerin der Frauenabteilung in der AK-Wien
  • Urnengrab Ferdinand Hanusch, Textilarbeiter, erster Sozialminister 1918, Begründer der Sozialgesetzgebung
  • Urnengrab Karl Mantler, Fleischer und Gewerkschafter, Staatssekretär und AK-Präsident

Georg-Washington- Hof

  • Ansiedlung von Industriebetrieben in Favoriten
  • Bevölkerungsentwicklung im 19. Jhdt. in Wien am Beispiel Favoriten
  • Wohnsituation und soziale Situation der Arbeiter:innen
  • Wohnbauprogramm – Rotes Wien

Wienerberg – Zugang über den Wilfried Kirchner Weg

  • Migration im 19. Jhdt.
  • Die Ziegelböhm
  • Arbeits- und Wohnbedingungen in den Wienerberger Ziegelfabriken
  • Gründung erster Gewerkschaften
  • Die Bedeutung des Grüngürtel als Naherholungsgebiet
  • Bauernkriege

Herzlichen Dank an die Organisator:innen und den Teilnehmer:innen für ihre Unterstützung.

Widerstand – Revolution – Gewerkschaft

Eine Gruppe von ver.di Niedersachsen aus Hannover hat sich mit uns zur Spurensuche über die Entwicklung der österreichischen Gewerkschaftsbewegung aufgemacht. Am Beginn erwähnten Michael die Anti-Deutsches Geschichtsbücher von Bert Engelmann „Wir Untertanen“. Das stellte sofort ein Verbindung her, denn das war eines der ersten Geschichtsbücher, die ich vor 50 Jahren gelesen hatte.

Im Volksgarten beim Denkmal für den ersten demokratischen Wiener Frauenverein, gegründet 1848.

Eine Ergänzung zum Input von Brigitte:

ÖNB, digitales Archiv, Zeitgeschichte, Jahrgang 19, 1992, Seite 209
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Revolution und Widerstand – Oktober 2025

10 Kolleg:innen treffen sich am Samstag vor der Nationalbibliothek, um in die Erlebnisse revolutionärer und widerständiger Zeiten einzutauchen.

Hier beim Denkmal an die Menschen, dieinnerhalb der Wehrmacht Widerstand geleistet haben

Wir führten diesen Rundgang in Kooperation mit der Wiener Volkshochschule durch. Ein großes Dankeschön für die Bewerbung und Organisation an die Kolleg:innen in der Volkshochschule.

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Schweiz trifft die Leopoldstadt

Heute hatten wir Gelegenheit mit Schüler:innen der Kantonschule Rychenberg aus der Schweiz einen Stadtspaziergang durch die Leopoldstadt zu machen. Herzlichen Dank an die veranwortlichen Lehrerinnen für das organisieren und an Eva und Brigitte, die gemeinsam mir mir den Spaziergang begleiteten.

Neben der Geschichte des Bezirks stand die Arbeits- und Lebensverhältnisse im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Ein Beispiel aus dieser Zeit:

Zur Veranschaulichung machten wir die Größe einens 20 qm – Zimmers mit Schnüren deutlich. Max Winter berichtete in einer Reportage in der Arbeiterzeitung über die Wohnsituation in einem Zinshaus in der Klosterneuburger Strasse.1

In einer Zimmer-Küche-Wohnung schlafen in einem Bett ein arbeitsloser Maurer, seine Frau und ihr Säugling, in einem weiteren ihre beiden anderen Kinder. Für Möbel ist kaum Platz und der Zugang zu den Fenstern ist wegen zusätzlicher Schlafstätten, die an Außenstehende untervermietet worden sind, verstellt. An der Querseite des einen Bettes steht eine an einen Bettgeher vermietete Couch:

[Sie] stoßt an einen Kasten, der die nächste Ecke ausfüllt. An den Kasten reihen sich an der zweiten Längswand zwei Betten, vor denen ein großer Koffer steht. In dem ersten Bett schlafen zwei Männer. ,Brüder?‘, frage ich. – ,Nein, es hat jeder ein halbes Bett allein aufgenommen.‘ […] In dem zweiten Bett schläft ein Mädel, eine Bauarbeiterin. Sie zahlt zwei Kronen in der Woche. Den Raum zwischen diesem Bett und der Tür nimmt ein Koffer ein, der vierte, den ich zähle. Es schlafen in diesem Zimmer also außer der fünfköpfigen Familie des slowakischen Maurers noch drei Männer und ein erwachsenes Mädchen, zusammen sechs Erwachsene und drei Kinder.
Der Raum hat eine Bodenfläche von 20 Quadratmetern und einen Luftraum von ungefähr 70 Kubikmetern.

Quelle:

  1. Frauen. Wissen. Wien.
    „Die Wohnung ist nur eine Schutzdecke …“
    Wohnungslosigkeit von Frauen in Wien
    Nr. 3 09/2015
    Medieninhaberin MA 57 – Frauenabteilung der Stadt Wien,
    Friedrich-Schmidt-Platz 3, 1082 Wien
    Autorinnen Marie-Noëlle Yazdanpanah, Irene Bauer
    ISBN 978-3-902845-33-7, Seiten 17ff ↩︎

Familientour am Zentralfriedhof

Für Mitglieder gibt es bei uns das Angebot auch sogenannte “Familientouren” zu machen. Bei angenehmen Temperaturen durchstreiften wir den Zentralfriedhof zu den Denkmälern der Arbeiter:innenbewegung.

Wir besuchten auch die Gedenkstätte der Opfer des Februar 1934.”Der rote Aufstand” wie die Austrofaschisten später schrieben, war der Versuch der Arbeiter:innenbewegung die Republik und Demokratie zu retten.

Herzlichen Dank für die Spende an die Roten Spuren.