Premiere für den Rundgang “Arbeiten und Leben am Wienerberg”

Heute war Premierenrundgang für unsere Tour in die Geschichte zum “Arbeit und Leben” am Wienerberg. Neben den Proponent:innen (Entwickler:innen) konnten wir drei Gäste begrüßen. Kollegen, die hier ihre Jugend verbracht haben und einen ehemaligen Arbeiter der Wertheimwerke, der 35 Jahre seine Arbeitskraft zur Verfügung gestellt hat.

Unsere Themen des Rundgangs

Grüne und blaue Arbeitskleidung

Wir orientieren uns an örtlichen Gegebenheiten und Bauwerken, tauchen in die Geschichte der Betriebe ein. Dazu hat Brigitte bisher zwei ausführliche Interviews mit dem ehemaligen Angestelltenbetriebsratsvorsitzenden Bruno Leitsmüller geführt. Am Rundgang selbst hat uns koll. Koller, der 35 Jahre in der Fa. Wertheim arbeitete viele Details aus seinem arbeitsleben erzählt. Als die Firmen Schindler (blaue Arbeitskluft) und Wertheim (grüne Arbeitskluft) getrennt Wege gingen, veränderte sich das “Betriebsleben” der “Wertheimer” zusehends.

Von der Fa. Wertheim sind nur mehr die Spuren der Einfahrt zu sehen. Auf einem Teil des ehemaligen Betriebsgelände steht heute eine Supermarkt.
Fa. Schindler
Zum Rundgang

SOKO Habsburg im Dezember 2022

Bei eisigen Temperaturen trafen sich eine Gruppe historisch interessierter Kolleg:innen am Samstag den 3. Dezember zu einem Rundgang über die Frage – “Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?”

Vom Burgtor (Ersatztreffpunkt solange Maria Theresia von Weihnachtsständen belagert ist) gings in den Burggarten, weiter in die Hofburg und zum Abschluss in den volksgarten. Eine genaue Beschreibung der Stationen findet man hier.

In der kurzen, interessanten Diskussion am Schluss des Rundgangs ist uns noch wichtig anzumerken, dass es aus unserer Sicht es nicht entscheidend ist welches Herrscherhaus in Europa brutaler oder weniger brutaler war. Uns ist wichtig, das Leben des Adels der damaligen Zeit aufzuzeigen, welches aufgebaut war auf Grausamkeit, Unterdrückung von über 90 % der Bevölkerung, Vertreibung, Willkür und Despotismus. Es braucht auch ein öffentliches Bild, das hinter die klischeehaftige Glorifizierung der Herrscherhäuser, auch der Habsburger, blickt.

Zur Liste der Kriege

Arbeiter:innengeschichte rund um den Ring in Wien

Ein Rundgang mit Gewerkschafter:innen des ÖGB-Burgenland aus Neusiedl, Mattersburg und Eisenstadt.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt machten wir uns auf den Weg. Vereinzelt schwebten noch Schneeflocken rund um uns, aber die Begeisterung um Demokratie, Arbeiter:innenrechte und der Kampf um Mitbestimmung und deren Geschichte, war auch bei diesen Temperaturen den Kolleg:innen ein Anliegen.

Zu den Stationen des Rundgangs

Der lange Kampf um die Gleichberechtigung

Die Teilnehmerinnen des Frauenpolitischen Lehrgangs des VÖGB mit Brigitte am Platz der Menschenrechte

Am Platz der Menschnerechte startete der Rundgang und erinnerten sich an die wichtigen Forderungen einer berühmten Feministin — Marie Olympe de Gouges.
1791 wird die im Zuge der Französischen Revolution verfasste „Déclaration des droits de l’homme et du citoyén“ (Erklärung der Rechte des Mannes/ des Menschen und Bürgers) von der Nationalversammlung in Frankreich verabschiedet.
De Gouges ist empört darüber, dass die Frauen, die die Französische Revolution mittrugen und ohne deren Hilfe es gar nicht so weit gekommen wäre nun wieder aus dem politischen Leben vertrieben werden sollten.

„Ihr habt erklärt, dass alle Menschen gleich sind. Ihr habt bewirkt, dass einfache Hüttenbewohner gleichberechtigt neben Prinzen gehen. Und doch duldet ihr alle Tage, dass 13 Millionen Sklavinnen die Ketten von 13 Millionen Tyrannen tragen.“[

Wenige Tage später veröffentlicht Olympe de Gouges ihre „Déclaration des droits de la femme et de la citoyénne“ (Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin).1

Weiter im Rundgang

SOKO-Habsburg hat das erste Mal getagt

Um 14:00 traf sich am Samstag erstmals eine SOKO-Habsburg. Die TeilnehmerInnen an unserem Spaziergang bildeten die Sonderkommission, die nach der fünften Station eine Empfehlung darüber abgab, ob die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.

Eine Auflistung der Kriege der Habsburger beim Denkmal von Franz Joseph

Wir besuchten fünf Stationen mit Habsburgerdenkmälern – Mehr dazu ……

Die Gewerkschaftsschule auf den Spuren der Vorfahren

Nur Wissen alleine ist in der heutigen Welt für Gewerkschafter:innen zu wenig, es geht um die Frage: “Wie, wo und wann wende ich diese, aber auch andere Formen der Durchsetzung an?”
Darüber nachzudenken “Wer man ist und woher man kommt” ist die Voraussetzung WAS man durchsetzen muss. Heute machten sich Gewerkschafter*innen auf diese Spurensuche.

Die Gruppe im Grete Rehor Park.
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Vorpremiere der SOKO-Habsburg

Haben die Habsburger Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen?

Brigitte, Peter und Werner – aus dem Vorbereitungsteam zu diesem Stadtspaziergang trafen sich am 1. Juni um 18:00 Uhr beim Denkmal zur Maria Theresia mit der ersten Mitgliedern der SOKO – Uschi und Christian. Beide sollten am Ende des Spaziergangs auf Basis der Londoner Charta eine Empfehlung zu den Habsburgertaten abgeben. Fix sind die Schwerpunkte bei den Stationen.

Unsere Stationen des Spaziergangs der SOKO-Habsburg

Revolution als Weiterbildung

Wir wollen keine Untertanen sondern mündige Bürger*innen

Wir treffen uns kurz nach 12:00 mittags beim Palais Epstein, wo ehemals der Wiener Stadtschulrat untergebracht war. Die Gedenktafel an Otto Glöckel erinnert noch daran.

Die obige Losung, die als Grundlage für ein neues Bildungskonzept Anfang der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts die Sozialdemokratie diente, gilt heute immer noch. Es gibt immer noch genügend konservative Kräfte, die an Heimattreue, Ordnung und Disziplin festhalten und Demokratie in ihrem Wesen und Inhalt noch nicht begriffen haben.

Der Ausgangspunkt für unseren kurzweiligen Rundgang. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren der Veranstaltung.

Geschichte in den “Höfen” der Brigittenau

Unser Rundgang mit den Teilnehmerinnen führte durch diese Höfe. Durch die kleinere Gruppe konnten wir uns in jedem Hof niedersetzen und die Innengestaltung auf uns Wirken lassen.

Natürlich machten wir auch die anderen Stationen des Rundgangs und Brigitte hatte ausreichend Zeit die Geschichte ehemaliger Betriebe zu erläutern.

Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft nutzen

Am Samstag, den 21. Mai 2022 konnten wir den aktuellen Lehrgang der Zukunftsakademie der AK-Oberösterreich begrüßen. Wir machten uns gemeinsam auf die Spuren von Revolution und Widerstand anhand der Denkmäler im Zentrum von Wien. Erinnerung ist auch ein Feld der politischen Auseinandersetzung. Geschichte wird oft nur von den Herrschenden gemacht. Wir als Arbeiter*innenbewegung halten dagegen. Wir holen die Menschen vor den Vorhang über die sonst nicht gesprochen wird.

Beim Denkmal der Republik zitierte ich aus einer Rede von Viktor Adler im Gumpendorfer Bildungsverein. Hier das Originalzitat:


Bildung ist ein Wort und hat genau so viel Inhalt, wie der zu denken imstande ist, der dieses Wort ausspricht. Das, was man gewöhnlich darunter versteht, das, was die bürgerliche Gesellschaft als Bildung anerkennt, das ist vor allem die Fähigkeit, orthographisch zu schreiben, orthographisch zu reden, orthographisch zu essen, und orthographisch sich anzuziehen. Dann muss man noch ein gewisses Quantum von Dichtern, Komponisten und Philosophen dem Namen nach kennen und muss beiläufig wissen, wann man im Theater Bravo zu rufen hat. Das ist die Bildung der bürgerlichen Gesellschaft. Man ist auch gebildet, wenn man für Aufklärung und Fortschritt ist, dagegen ist man schon sehr ungebildet, wenn man sich vornimmt, darunter etwas Klares zu verstehen zu verstehen. Mit einem Worte: zwischen landläufiger Bildung und proletarischer Bildung ist ein himmelweiter Unterschied. Wir verlangen von euch keinerlei Art von Orthographie, wir verlangen von euch nichts als Selbsterkenntnis. Darüber nachzudenken, wie Sie geworden sind und was aus Ihnen werden soll, das nenne ich Bildung. Und auf eine noch höhere Stufe der Bildung gelangen Sie, wenn einmal die Erkenntnis den Willen geweckt hat, wenn aus dem Bewusstsein, Produkte der Gesellschaft zu sein, das bewusste Streben erwächst, ihre Herren, ihre Former und Lenker zu werden. Die Bildung der Arbeiterklasse besteht darin, dass sie sich mit Bewusstsein eine große Aufgabe gestellt hat und von ihr erfüllt ist, dass sie in klarer Einsicht den Aufbau einer Gesellschaftsordnung betreibt, sie den Proletariern eine ganz andere Bildungsmöglichkeit bringen wird, als es unser armer Bildungsverein mit seinen schwachen Mitteln vermocht hat.


Zitat aus Johann Dvorák: Otto Neurath und die Volksbildung – Einheit der Wissenschaft, Materialismus und umfassende Aufklärung; in:
Friedrich Stadler (Hg.): Arbeitbildung in der Zwischenkriegszeit; Wien/München 1982
Plan vom Rundgang